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Wellness-Urlauber werden in diesem Jahr aktiv

Trends im Fokus

Wellness-Urlauber werden in diesem Jahr aktiv

Zwei Jahrzehnte lang wurde der Wellnessmarkt vom „entspannen und verwöhnen“-Mantra regiert. Jetzt schwingt das Pendel in die andere Richtung. Dass Entspannung allein nicht selig macht, ist zentrale und längst gewonnene Erkenntnis der internationalen Glücksforschung. Mit welcher Einstellung wir leben und welche Gewohnheiten unseren Alltag bestimmen, beeinflusst unser Wohlbefinden hingegen maßgeblich. „Wellness kann nicht an jemandem oder für jemanden gemacht werden“, stellt Dr. Don Ardell, einer der Mitbegründer der Bewegung, klar. Es ist ein „Lifestyle“ und ein „Mindset“. Das begreifen jetzt immer mehr Wellness-Suchende und werden aktiv. Die ersten Wellnesshotels beschäftigen nun neben Masseuren und Kosmetikerinnen auch Lifestyle-Coaches. 

Wandern und Bio-Produkte bestimmen die Wellness-Trends 2019

28.02.2019 13.00 Uhr

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Fotos: Pixabay, Acamed

Natur erleben, natürlich leben.

Dieser Wellnesstrend setzt sich auch weiterhin fort. Im Bereich der Körperpflege ist das Segment der Naturkosmetik in den letzten zehn Jahren deutlich gewachsen. Selbst Hersteller konventioneller Beauty-Produkte führen inzwischen entsprechende Sortimente. Im Lebensmittelmarkt hat sich „Bio“ fest etabliert. Immer mehr Menschen wollen so natürlich wie möglich essen und mit ihrem Einkaufsverhalten auch zum Wohl der Natur beitragen. Wandern gehört wieder zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten und der Spaziergang im Wald erfährt unter dem Label „Forest Bathing“ einen zeitgemäßen Relaunch. Auch im internationalen Spa-Business ist mehr Natur angesagt.

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Lebensstil verändert die Erbsubstanz

Transformative Reisen sind laut dem Global Wellness Institute ein Trendthema für den Wellnesstourismus. Der Wellnesstrip soll künftig als bewegende, zusammenhängende Geschichte erlebt werden anstatt beliebige Spa-Behandlungen aneinander zu reihen: eine Kombination aus eigenem aktiven Mitwirken, inszensierten Performance-Elementen, überwältigenden Naturschauspielen. Das soll die Reisenden in ihrem tiefsten Inneren berühren und zu nachhaltigen Veränderungen im Bewusstsein und der Einstellung führen. Lebenserfahrungen und Lebensstil verändern die Erbsubstanz. Dies ist die zentrale Erkenntnis der neuen Epigenetik-Forschung. Bewegung, Ernährung, Entspannung, Gedanken und Gefühle haben einen Einfluss darauf, ob unsere genetische Veranlagung Wirklichkeit wird oder nicht. Der amerikanische Forscher Dean Ornish konnte in mehreren Studien zeigen, dass ein Wellness-Lifestyle-Programm Krebs hemmende Gene einschalten und Krebsfördernde Gene ausschalten kann. Seine Entdeckung, dass dieses Wellness-Programm auch die mit dem Alter immer kürzer werdenden Schutzkappen der Chromosomen, die Telomere, wieder wachsen lässt, bestätigt den zellbiologischen Anti-Aging-Effekt echter Wellnessangebote statt reiner Verwöhnbehandlungen.

Slow is the new smart

In einer hyperbeschleunigten Welt wächst das Bedürfnis nach mehr Ruhe und Gelassenheit. „Slow Food“ hat bereits Millionen Anhänger weltweit gefunden. Nun erreicht der Trend zum langsameren Leben auch den Markt der Bewegungsangebote und die vermeintlich weniger Sportlichen. In Japan von dem renommierten Sportphysiologen Hiroaki Tanaka entwickelt, verbreitet sich „Slow Jogging“ als neuer Breitensport für alle Alters- und Leistungsgruppen. „Nico Nico“, was japanisch ist und so viel heißt wie „mit einem Lächeln“. Tatsächlich beweisen die Studien, dass Slow Jogger genau so viele Kalorien verbrennen wie schnelle, sich Dank der Ausschüttung körpereigener Cannabinoide viel besser fühlen und auf lange Sicht auch die längste Lebenserwartung unter den Läufern haben. Slow Jogging kann indoor wie outdoor betrieben werden.

Das Acamed-Ressort in Neugattersleben eignet sich zum Beispiel für Wellnes- und Aktivurlauber. nenya/wellnessverband.de

Grüne Mode verlässt Nische

Slow Fashion, Fair Fashion, nachhaltige Mode: Bezeichnungen gibt es viele, das Phänomen ist dasselbe. Textilien, die mit Respekt für Mensch und Umwelt hergestellt werden. Diverse Events und Messen im Rahmen der Berlin Fashion Week Mitte Januar haben gezeigt: Sustainable Fashion wird sexy und hat das Potenzial, sein Nischendasein langsam, aber stetig zu verlassen!

Zu den nachhaltigen deutschen Designern zählen beispielsweise Mareike Ulmans und Michael Michalsky. Sie verwenden natürliche und umweltfreundliche Materialien, um den Lebenszyklus eines Kleidungsstückes zu verlängern.

Michalsky hält diesen Trend für einen Makrotrend, der sich langsam durchsetzt. Dem WWF Deutschland erzählte er in einem Interview, dass sich viele Konsumenten nachhaltige Produkte wünschen. Allerdings sei der Preis noch zu hoch, der bei der aufwändigeren Herstellung der ökologisch produzierten Materialien nötig ist. Da zunehmend mehr Menschen die Nachhaltigkeit auch als Luxus betrachten und ebenfalls darauf stolz sind zeitlose, ökologische und fair hergestellte Mode zu kaufen und diese zeigen zu können, sieht Michalsky die Nachhaltigkeit als Trend, der schon jetzt aktuell ist. nenya/nachhaltigkeit.info, vogue.de