Eigenkapital muss sein, so lautet eine goldene Regel für die Baufinanzierung. Aber geht es wirklich nicht ohne, gerade bei den momentan niedrigen Kreditzinsen? Eine Finanzierung ohne Eigenkapital ist nicht nur deutlich teurer, sie dauert auch länger. Daher ist es sinnvoll, mindestens die Kaufnebenkosten in Höhe von zehn bis 15 Prozent des Kaufpreises in die Finanzierung einzubringen. Experten empfehlen, das Finanzierungsrisiko beim Immobilienkauf durch Eigenkapital zu senken. „Für eine Immobilie muss man kein Millionär sein, aber das Finanzierungskonzept muss passen“, erklärt Peter Schwickert, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Oberhausen. Hierbei spiele das Eigenkapital eine wichtige Rolle - je mehr, umso besser. Höheres Eigenkapital bringt niedrigere Zinsen und diese sparen bares Geld und man hat die Schulden schneller abbezahlt. Grundsätzlich eignet sich jede Sparform dazu, Eigenkapital anzuhäufen. Zu den gängigsten Möglichkeiten gehören Aktien, Sparbücher, Bausparen und Fondssparpläne - auch ein Grundstück zählt als Eigenkapital. Bei wenig Eigenkapital lautet der Tipp des Spezialisten, eine höhere Tilgung als die üblichen zwei Prozent zu wählen. „Gerade in Zeiten niedriger Zinsen ist das empfehlenswert“, so Peter Schwickert weiter. Zwar gibt es auch die Möglichkeit, eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital zu stemmen, doch dies ist mit höheren Risiken verbunden. Die wichtigste Voraussetzung ist eine überdurchschnittlich gute Bonität in Form eines tadellosen Schufa-Scores - in Verbindung mit einem hohen Einkommen. Bevor man sich dazu entschließt, empfiehlt sich eine individuelle Beratung zum Finanzierungsrahmen. In einem solchen Gespräch werden häufig verborgene Schätze, wie etwa eine Riester-Rente gehoben, weiß Peter Schwickert aus der Praxis. djd