Eisleben ANZEIGE

Traditioneller Lichterglanz aus Herrnhut

Weihnachtssterne aus berühmter Manufaktur haben lange Tradition

Traditioneller Lichterglanz aus Herrnhut

Der wohl bekannteste Weihnachtsstern ist der „Herrnhuter Stern“. FOTO: UNSPLASH/SEBASTIAN FRÖHLICH

Vor über 160 Jahren im Schoß der Herrnhuter Brüdergemeine entstanden, gilt der Herrnhuter Stern als Ursprung aller Weihnachtssterne. Anfang 19. Jahrhundert: Internatsschüler basteln Anfang des 19. Jahrhunderts leuchtete der erste Stern aus Papier und Pappe in den Internatsstuben der Herrnhuter Brüdergemeine. Von einem Erzieher im Mathematikunterricht erdacht, diente er zum Vermitteln eines besseren geometrischen Verständnisses. Der Lehrer ließ die Internatskinder Sterne aus verschiedenen geometrischen Formen bauen und die Kinder schmückten später damit ihre Internatsstuben. Die ersten Sterne trugen dabei die Farben Weiß/Rot – Weiß für die Reinheit und Rot für das Blut von Jesus Christus.

Mitte 19. Jahrhundert: Ein Stern gegen Heimweh

Die Schulheime, in denen die Kinder lebten, konnten das Zuhause natürlich nicht ersetzen. Gerade in der Advents- und Weihnachtszeit war die Trennung von den Eltern sehr schmerzhaft. So kam das Basteln des Sterns als Symbol für die biblische Geschichte ganz recht. Fortan bastelten die Kinder stets am 1. Sonntag im Advent ihre Sterne und trugen damit den Brauch in ihre Familien. Bis heute ist es bei vielen Familien Tradition, die besinnliche Weihnachtszeit mit einem Herrnhuter Stern zu beginnen.

Ende 19. Jahrhundert: Anfänge der Manufaktur

Der Geschäftsmann Pieter Hendrik Verbeek erfand am Ende des 19. Jahrhunderts den ersten stabilen, zusammensetzbaren Stern. Das Neue an diesem Stern war sein durchbrochener Metallkörper mit Schienen, auf den die Papierzacken mit Metallrähmchen aufgeschoben werden konnten. Durch diese Neuerung konnte der Stern erstmalig zusammengelegt versendet und zunächst über die Herrnhuter Missionsbuchhandlung vertrieben werden.

Ab dem Jahr 1898 wurden die Zacken in fünf Farben (Weiß, Gelb, Rot, Grün und Blau) angeboten, die sich zu elf Kombinationen zusammenstellen ließen. Die Sterne waren in zwei Größen – 56 und 80 Zentimeter – lieferbar. Außerdem konnte eine schmiedeeiserne Halterung bestellt werden.

20. und 21. Jahrhundert: Ein Stern erobert die Welt

In den folgenden Jahren entwickelte Verbeek die Bauweise weiter, gründete die „Stern-Gesellschaft mbH Herrnhut“ und meldete 1925 den ersten körperlosen Stern zum Patent an. Dieses Modell entspricht der heute gebräuchlichen Bauweise – stets mit 17 viereckigen und 8 dreieckigen Zacken – allerdings wurden die Zacken noch mittels Metallrähmchen zusammengefügt.

Die selbsttragende Konstruktion erleichterte die Serienfertigung, den Versand und Vertrieb und bot beste Voraussetzungen für die weltweite Vermarktung. Schon nach kurzer Zeit wurden die Metallrähmchen durch graue Papprähmchen ersetzt und Druckknopfklammern für den Zusammenbau eingeführt.

Wechselvolle Jahre folgten, in denen die Manufaktur aber stets bestehen blieb. Nach 1989 ermöglichte der Wandel der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Herrnhuter Sterne Manufaktur einen Neuanfang als GmbH. Seit dem Jahre 2010 vereint die neue Manufaktur Produktion und Schauwerkstatt unter einem Dach. Hier werden die Sterne noch heute traditionell in Handarbeit gefertigt. herrnhuter-sterne.de