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Tourismuswirtschaft ist hart getroffen

Konjunktur: Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der IHKn

Tourismuswirtschaft ist hart getroffen

Obwohl sich die Lage in den Sommermonaten wie hier im Harz leicht erholt hatte, ist der Geschäftsklimaindex im Gastgewerbe und in der Tourismusbranche so schlecht wie lange nicht mehr. FOTO: DPA

Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie treffen das Gastgewerbe und die Reisewirtschaft in Sachsen-Anhalt hart. Dies zeigt die aktuelle Saisonumfrage der Landesarbeitsgemeinschaft der sachen-anhaltischen Industrie- und Handelskammern (IHKn) unter 700 Gastronomen, Hoteliers, Reisebüros und -veranstaltern im Land. Das Geschäftsklima unter den sachsen-anhaltischen Gastronomen war – obwohl sich die Lage in den Sommermonaten leicht erholt hatte – in den vergangenen zehn Jahren noch nie so schlecht wie jetzt. Auch in der Reisebranche bricht der Geschäftsklimaindex, der die aktuelle Stimmungslage widerspiegelt, dramatisch ein: Auf einer Skala von 0 bis 200 fällt der Wert auf einen Negativ-Rekord von elf Punkten. Die Erwartungen für die Zukunft sind düster: Weil die weiteren coronabedingten Beschränkungen nicht abzusehen sind, ist die Tourismusbranche im Land lahmgelegt.

Die Erwartungen an die kommende Saison liegen per Saldo in der Gastronomie bei minus 56 und im Beherbergungsgewerbe bei minus 52 Punkten – das heißt: Die pessimistischen Einschätzungen überwiegen sehr deutlich. Die Umfrage ist im September und Oktober 2020 erhoben worden. „Die Ergebnisse machen deutlich, wie sehr Gastgewerbe und Reisewirtschaft bereits vor dem November-Lockdown mit den Folgen der Coronakrise zu kämpfen hatten“, erklärt Antje Bauer, Geschäftsführerin Starthilfe und Unternehmensförderung der IHK Halle-Dessau. „Für das laufende Jahr erwarten die befragten Unternehmen in der Tourismuswirtschaft massive Einbrüche.“ Dass der Umsatz um mehr als 50 Prozent zurückgehen wird, damit rechneten laut Bauer jeder fünfte Gastwirt und jeder siebte Hotelier. Ein normales Geschäft auf „Vor-Corona-Niveau“ erwarten 19 Prozent der gastgewerblichen Unternehmen im zweiten Halbjahr 2021 und 21 Prozent erst im übernächsten Jahr. „Jeder siebte Gastwirt glaubt überhaupt nicht mehr daran“, sagt Bauer. Ein ähnliches Bild ergibt sich in der Reisebranche: Fast alle Unternehmen dort erwarten für das Jahr 2020 beim Umsatz starke Rückgänge oder sogar einen kompletten Ausfall. IHK