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Singen ist gut für Körper und Seele

Weihnachtsgrüße - Quedlinburg

Singen ist gut für Körper und Seele

Einer Umfrage des Allensbacher Instituts zufolge hört fast jeder zweite Deutsche Weihnachtslieder, aber nur 39 Prozent singen auch selbst. Mitte der 1970er-Jahre sagten noch 52 Prozent der Westdeutschen, dass sie selber Weihnachtslieder singen. Dabei gibt es immer wieder Belege dafür, dass Singen vielfältige positive Effekte auf die Gesundheit hat. Experten empfehlen daher, die Alltagskultur des „hei Gemeinsames Liederanstimmen wirkt positiv auf die Gesundheit. lenden“ Singens wieder mehr zu fördern. Denn auch wenn sich zu Weihnachten manche in der Familie wehren und die weihnachtlichen Gesänge etwas schief klingen mögen, so verändert sich erwiesenermaßen nach kurzer Zeit des Singens der Hormonspiegel in positivem Sinne: Der Vorweihnachtsstress fällt ab, und es stellt sich ein gemeinsames Glücksgefühl ein.Singen macht „klüger“Dabei wirkt das traditionelle Singen zu Weihnachten wie Meditation und Fitnesstraining zugleich. Denn beim Singen wird im Körper ein Hormonmix aus Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Oxytocin und Endorphinen ausgeschüttet, der für Zufriedenheit und Harmonie sorgt. Gleichzeitig senkt der Gesang den Spiegel von Stresshormonen. Wie leichtes Fitnesstraining wirkt das aktive Trällern. Es stärkt Herz und Kreislauf, da sich beim Singen die Atmung verlangsamt und tiefer geht, das Zwerchfell aktiviert wird und die Bauchorgane massiert werden. Blutdruck, Herz-, und Atemrhythmus harmonisieren sich. Singen ist ein körperlicher Akt.

Gemeinsames Liederanstimmen wirkt positiv auf die Gesundheit.

21.12.2018  12.00 Uhr

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Ob solo oder in der Gemeinschaft: Singen macht Spaß und ist obendrein gesund.
FOTO: DPA (1), CARSTENHEINKE
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Wer es richtig macht, entspannt seinen Brustkorb und kräftigt die Rückenmuskeln. Schon zehn Minuten Singen reichen aus, um das Herz-Kreislauf-System auf Trab zu bringen. Die Atmung intensiviert sich, der Körper wird besser mit Sauerstoff versorgt. Zudem fördert Singen die geistige und soziale Entwicklung von Kindern. Bereits 2010 fanden Forscher aus Münster einen maßgeblichen Einfluss des Singens auf die Sprachentwicklung und das Sozial- und Aggressionsverhalten.

Die Studie ergab, dass Kinder, die viel singen, zu 88 Prozent als regelschulfähig eingestuft wurden, während es unter nicht singenden Kindern nur 44 Prozent waren. Beim regelmäßigen Singen werden Synapsen im Gehirn neu verbunden. Damit macht es den Singenden theoretisch intelligenter als Nichtsänger.

Wer singt, lebt länger

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Zudem scheint Singen sogar einen lebensverlängernden Einfluss zu haben. Schwedische Forscher untersuchten mehr als 12000 Menschen aller Altersgruppen und entdeckten, dass Mitglieder von Chören deutlich älter werden als Menschen, die nicht singen. Das könnte auch daran liegen, dass Singen das Immunsystem stärkt. Frankfurter Wissenschaftler entdeckten bei Sängern unmittelbar nach einer Chorprobe einen deutlichen Anstieg von Immunglobulinen A, einem Eiweiß, das in den Schleimhäuten Krankheitserreger bekämpft. Wenn die Sänger dagegen die gleiche Musik nur vom Band hörten, blieb die Anzahl der Antikörper unverändert.

Schließlich weiß man, dass Singen auch wie ein „Anti-Depressivum“ wirken kann. Menschen mit seelischen Problemen oder Demenzkranken kann es helfen, wenn sie in der Gruppe singen. Alles in allem also genügend Gründe, zum Fest gemeinsam zu singen und in klangvoller Eintracht die Feiertage zu genießen. dgk