Eisleben ANZEIGE

Olympiasiegerin mit Herz für die Heimat

Sportlerumfrage 2019

Olympiasiegerin mit Herz für die Heimat

Der 1. August des Jahres 1992 war der Tag, der nicht alles, aber doch vieles im Leben von Silke Renk veränderte. An jenem Abend in Barcelona wurde die Speerwerferin aus dem beschaulichen Roßla Olympiasiegerin. Noch heute, fast 28 Jahre nach ihrem Triumph erkennen sie die Menschen, sprechen sie auf Olympia und ihr Gold an. „Es ist erstaunlich, wieviel Menschen das immer noch wissen. Diese Anerkennung, die Wertschätzung finde ich schön. Der Olympiasieg wird immer ein positiver Teil meines Lebens bleiben“, sagt die 52- Jährige.

SPORTLERBALL: Silke Renk-Lange ist als Präsidentin des Landes-Sportbundes in der Mammuthalle zu Gast.

06.02.2020 12.00 Uhr

Olympiasiegerin mit Herz für die Heimat-2
Silke Renk-Lange stattet auch heute noch gern ihrer alten Trainingsstätte in Halle-Kröllwitz einen Besuch ab. FOTO: MZ-ARCHIV/A. STEDTLER

Roßlaer Olympiasieger
Was noch bemerkenswerter ist: Ebenfalls in Barcelona wurde Jens Lehmann Olympiasieger im Radsport. „Wir waren zusammen im Kindergarten, gemeinsam in der Schule. Zwei Olympiasieger aus einem Dorf, das war einfach nur geil“, sagt Silke Renk-Lange. Roßla bleibt Heimat In eben jenem Roßla wohnen noch heute ihre Eltern. Auch wenn die Besuche selten sind. „Ich fahre gern nach Roßla. Da ist meine Familie, das ist der Ort, wo ich mich zu Hause fühle. Neben Halle, wo ich jetzt lebe, ist es meine Heimat, in der ich meine Kindheit verbracht habe, und an die ich mich immer erinnere, ein Teil meines Herzens“, erzählt die Olympiasiegerin von dem Ort, aus dem sie mit 13 Jahren in die weite Welt aufbrach.

Sportlich sind die Erinnerungen etwas abgebrochen. „Wenn ich Holger Scholz vom KSB treffe, erzählt er mir vom Sport aus der Region. Ich frage ihn dann oft, was läuft. Beim Sportlerball in Sangerhausen war ich auch mal. Aber das ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch dran erinnern kann“, lacht sie.

Gast beim Sportlerball
Am 14. März ist Silke Renk-Lange nun wieder einmal Gast beim Sportlerball. Diesmal sogar dienstlich. Seit kurzem ist die Hallenserin nämlich Präsidentin des Landessportbundes Sachsen-Anhalt und in dieser Funktion ein Ehrengast in der Sangerhäuser Mammuthalle. „Ich freue mich schon auf einen netten Abend mit netten Leuten. Man kann Kontakte pflegen, mit Sportlerinnen und Sportlern, aber auch mit Förderern des Sportes reden. Vor allem kann man auch mal abschalten. Solche Termine sind keine Last, man kann die Seele aufladen und sich neu motivieren“, sagt sie.

Drei wichtige Punkte
Dennoch: Viel dienstlich reden wird Silke Renk-Lange an diesem Abend aber auch. Darum kommt sie bestimmt nicht herum. An der Basis will sie die drei Punkte erläutern, die ihr als LSB-Präsidentin besonders am Herzen liegen. „Es kommt erstens darauf an, die Finanzierung des Sportes zu sichern. Wir müssen eine sichere Basis für die Sportlerinnen und Sportler und beste Trainings- und Wettkampfbedingungen schaffen“, sagt sie. Punkt zwei der Dringlichkeitsskala ist es: „ordentliche Sportstätten herzurichten. Es gibt von Innenminister Horst Seehofer gegenwärtig Überlegungen für einen Goldenen Plan, da wollen wir unsere Vorstellungen entscheidend mit einbringen.“ Punkt drei auf einer Liste ist die Stärkung des Breitensportes und des Ehrenamtes. „Wir brauchen Menschen, die sich engagieren.“

Über all das, und natürlich den Tag des Olympiasieges, der alles veränderte, wird Silke Renk am 14. März gern mit Aktiven, Funktionären, Sponsoren und vor allem den Gästen reden.