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Ein Mann der klaren Worte

Sportlerumfrage 2018

Ein Mann der klaren Worte

Zu hören ist Jens May (fast) jeden Tag. Glaubt man den Analysen der Marktforscher, knipsen rund 150 000 Menschen von Montag bis Freitag ihr Radio an und lauschen Jens May bei „Guten Morgen Thüringen.“ Zu sehen ist der Moderator seit einigen Jahren hierzulande mindestens einmal. Dann nämlich, wenn der 44-Jährige beim Sportlerball in der Sangerhäuser Mammuthalle durch das Programm führt.  Seit drei Jahren macht das der gebürtige Erfurter, der mittlerweile in Eisenach lebt, gewohnt professionell. Wobei hier das Wort „Profi“ eben nicht für eiskalt und berechnend steht, sondern für erfrischend, herzlich und gekonnt. Zum ersten Mal stand Jens May im Jahr 2015 in der Mammuthalle vor Sportlern, Trainern. Übungsleitern, Funktionären und Politikern. Er trat damit die Nachfolge von Dagmar Röse, Ted Stanetzky oder Ronny Kratz an, die zwei Jahrzehnte lang ebenso gekonnt die Gäste durch den Abend begleiteten. Für May, seit fast genau 20 Jahren in Sachen Unterhaltung im Radio aktiv, ist der Sportlerball und der Besuch in Sachsen-Anhalt längst ein selbst auferlegter Pflicht-Termin. Etwas Besonderes „Ich mache sonst auch in Thüringen viele Gala-Geschichten, aber Sangerhausen ist dann doch etwas Besonderes für mich. Den Termin halte ich mir immer frei. Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Februar“, sagt er. Und hat einige Gründe dafür parat: „Im Laufe der Jahre sind richtige Freundschaften mit den Machern des Balls, vor allem aber mit Holger Scholz entstanden“, ist einer davon. Ein weiterer, spezieller, ist die Art des Balls. „Jedes Mal ist es anders. Immer neue Gäste. Man weiß nie, wie ist das Publikum? Immer ein neuer, spannender Ehrengast. Ich komme ins Gespräch mit Menschen, die ich sonst nur aus dem Fernsehen kenne. Viele Auszeichnungen, viele spannende, kleine und große Geschichten“, all das führt der Thüringer auf. Dabei: trotz all seiner in zwei Jahrzehnten erlangten Routine und der Ballerfahrung in Sangerhausen ist der Sportlerball auch für ihn längst kein Selbstläufer. „Nein, nein, da gehört schon eine gehörige Vorbereitung dazu. Die ist das A und O. Es gibt einen knallharten Ablaufplan, der mehrmals gegengelesen wird und den ich versuche, auf die Minute genau einzuhalten“, sagt er. Und führt gleich einen Grund dafür an: „Zum Beispiel muss das Büfett pünktlich eröffnet werden. Sind wir zu zeitig dran, ist noch nicht alles fertig. Sind wir zu spät, ist das Essen kalt.“ Die Balance zu halten ist dabei allerdings nicht einfach: „Man muss die alles Außergewöhnliche mit einrechnen. Erhält jemand, vielleicht ein ganz verdienter Übungsleiter, langen Applaus, muss man den ausklingen lassen. Ich will dem Ausgezeichneten in diesem besonderen Moment seines Lebens auch Zeit für Emotionen lassen.“ Surfer als Wunschgast Jens May selbst, sieht sich beim Ball ohnehin nicht als Zentrum des Universums. „Ich bin da nicht der Mittelpunkt. Die Sportler sollen im Blickpunkt stehen. Ich fädle alles nur zusammen“, sagt der Eisenacher, der sich selbst als eher durchschnittlichen Sportler sieht. „Ich bin aktiver Sportfischer, ich jogge und gehe regelmäßig in Eisenach schwimmen. Mit den Ballsportarten habe ich nicht so viel am Hut.“ Und mit wem würde er gern einmal ein Interview, vielleicht auch beim Sportlerball, führen. Auch hier kommt die Antwort schnell: „Die erfolgreichen Wintersportler habe ich fast alle schon vor dem Mikrofon gehabt. Was mich mal interessieren würde, wäre vielleicht ein Gespräch mit einem erfolgreichen Windsurfer.“ Immer alles im Griff Und was bleibt ihm von den bisherigen Sportlerbällen besonders in Erinnerung? Jens May lacht und hat ganz schnell „sein“ Highlight parat: „Das war vor zwei Jahren. Da hat im Gespräch mit Sachsen- Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht auf einmal das Mikrofon den Geist aufgegeben. Die Techniker haben hinter der Bühne gesessen und nichts mitgekriegt. Ich bin dann auf die Bühne geklettert, habe da von einem anderen Mikro eine Batterie geholt. Herr Stahlknecht hatte unser Mikro da schon aufgeschraubt, wir haben die Batterien ausgetauscht und es ging weiter. Die Leute haben geklatscht und gejohlt“, erinnert er sich. Spaß, und auch das stellt Jens May klipp und klar fest, macht ihm der Sportlerball in Sangerhausen auf jeden Fall, ebenso wie seine Moderationen im Radio. „Ich habe das alles noch nie bereut. Es macht mir Freude und ich freue mich, wenn es den Menschen gefällt.“ So wie garantiert wieder den rund 500 Gästen beim Sportlerball am 2. Februar in Sangerhausen.

Jens May führt beim traditionellen Sportlerball in der Sangerhäuser Mammuthalle durch das Programm

13.12.2018 07:00 Uhr

Ein Mann der klaren Worte-2
Jens May (rechts) im Gespräch mit der Magdeburger Stürmer-Legende Joachim Streich. 
FOTO: RALF KANDEL