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Luxus oder echtes Abenteuer  

Reiseziele 2019

Luxus oder echtes Abenteuer  

Wasserrutschen, Klettergärten und Riesenpools gibt es nicht auf Expeditionsschiffen. Das sei auch gut so, sagen die Kunden. Sie suchen unberührte Natur, unbekannte Kulturen und Gegenden, die nur wenige zu Gesicht bekommen. Ein „Once-in-a-Liftetime“-Erlebnis soll es sein, das selbst Vielgereiste staunen lässt. Die Lieblingsrouten führen an die Pole, nach Galapagos, durch die Südsee oder in den Regenwald von Südamerika.Steigende Buchungszahlen animieren die Reedereien zum Aufrüsten. Hapag-Lloyd Cruises, seit Jahren mit der MS Bremen und der MS Hanseatic auf Abenteuerkurs, stellt mit der Hanseatic nature und der Hanseatic inspiration zwei neue Schiffe in Dienst. Die norwegische Reederei Hurtigruten erweitert ihre Flotte um die umweltfreundlichen Schiffe Roald Amundsen und Fridtjof Nansen. Kreuzfahrten boomen. Viele Expeditionsschiffe sind lange im Voraus ausgebucht. Im Fokus stehen die Fahrtgebiete, doch auch das Gefährt ist wichtig. Eher rustikal geht es auf den umgebauten Forschungsschiffen zu. Für Kost und Logis ist gut gesorgt, für High-end eher nicht.Ohne Schickimicki

Kreuzfahrten: Der Boom hält an. Aktueller Trend:„Expeditionen“ 

25.01.2019 10.00 Uhr

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Für besondere Erlebnisse sorgen Kreuzfahrten durch den Südpazifik. Oben: Skelettmenschen in Papua-Neuguinea, unten: der Frachter Aranui FOTOS: C. HEINKE
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Wer mehr will, sollte Reedereien wie Hapag-Lloyd, Silversea Cruises oder Ponant wählen. Sie kombinieren die Vorzüge einer Luxusreise mit exotischen Routen und Ausflügen. Die Gäste beobachten erst Pinguine im Eis und speisen dann an Bord auf Sterne-Niveau. Expeditionsschiffe sind klein und für solche Touren konstruiert. Für Polarregionen brauchen sie eine Eisklasse, um manövrierfähig zu bleiben, wenn das Wasser gefriert. Andere Schiffe haben geringen Tiefgang, um kleine Inseln und seichte Buchten anzulaufen.

Schnäppchen sind Expeditionensreisen deshalb nicht. Kleine Passagierzahlen, verstärkte Rümpfe sowie Zodiacs für Landgänge kosten genauso wie Experten, die die Ausflüge begleiten. Ein weiterer Kostenfaktor ist die Anreise zu abgelegenen Zielen.

Klassiker bei See-Expeditionen sind die Polarregionen, Gegenden, in die kein Landweg führt. Hoch in den Norden oder tief in den Süden, das ist die erste Entscheidung vor einer Reise in die eisige Kälte, wo unvergessliche Erlebnisse warten. Die Westküste Grönlands beispielsweise ist spannend für alle, die nicht nur Buckel-, Mink- und Finnwale sehen, sondern auch wissen wollen, wie Menschen in der Kälte überleben. Ein Highlight ist der tiefblaue Ilulissat-Fjord, durch den zahllose Eisberge treiben. Eisbären lassen sich auf Spitzbergen beobachten, ebenso Eisfüchse, Robben und Walrosse.

Exotik hautnah

Ein wärmeres Erlebnis für Kreuzfahrer sind die Galapagos-Inseln rund 1 000 Kilometer vor der Küste Ecuadors. Dort lebt eine Tier- und Pflanzenwelt, die es nur dort gibt. 97 Prozent der Galapagos-Inseln sind als Nationalpark ausgewiesen. Vor allem die Riesen-Schildkröten, die über 100 Jahre alt werden und einige hundert Kilo auf die Waage bringen, sind eine Attraktion. Doch damit nicht genug: Es gibt weitere Ziele in Südamerika, Australien und Afrika für kleine und gut ausgerüstete Expeditionsschiffe. Sie führen in Regionen, Inselwelten und Flussarme, die von Land kaum zugänglich sind.

Die Zahl der Schiffe auf Abenteuerkurs hat sich in den vergangenen Jahren stark erhöht. Im Top-Segment fährt neben Hapag-Lloyd die Reederei Silversea Cruises mit. Sie verfügt über vier Expeditionsschiffe. Die französische Reederei Ponant ist Marktführer bei Polarexpeditionen. Celebrity Cruises bietet drei Kreuzer mit Yacht-Charakter, die um die Galapagos-Inseln fahren. Bei Hurtigruten sind die MS Fram und die MS Midnatsol beliebt für Antarktis-Fahrten. ots/albe