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Pflegegrad: Widerspruch lohnt sich

Internationaler Tag der Pflegenden 2018

Pflegegrad: Widerspruch lohnt sich

Ein Großteil der Widersprüche gegen die Einstufung bei Pflegegraden ist erfolgreich. Im vergangenen Jahr bekamen Pflegebedürftige in jedem zweiten Fall Recht, wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf den Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes der Krankenkassen (MDS) berichtete. In 28,7 Prozent der Fälle bestätigten die Gutachter den Widerspruch und empfahlen einen anderen Pflegegrad. Weitere 24 Prozent erhielten eine neue Pflegegrad-Empfehlung, weil sich der Hilfebedarf des Pflegebedürftigen inzwischen verändert hatte. Der MDS koordiniert die Arbeit der Medizinischen Dienste der Krankenversicherung (MDK), die für die Prüfung der Pflegebedürftigkeit bei gesetzlich Versicherten zuständig sind. 2017 gab es insgesamt rund 1,61 Millionen Begutachtungsverfahren. Der Anteil der Widersprüche lag demnach bei rund 6,8 Prozent. Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Ingrid Fischbach (CDU), kritisierte eine mangelnde Transparenz: „Für viele sind die Entscheidungen der Kranken- und Pflegekassen nicht transparent genug, sie werden sogar manchmal als willkürlich wahrgenommen“. Im Zuge der Pflegereform waren die bis dahin drei Pflegestufen Anfang 2017 durch fünf Pflegegrade ersetzt worden. Dadurch haben mehr Menschen Anspruch auf Leistungen.

Tipp: Jeder Zweite hat dabei Erfolg

12.05.2018  08.00 Uhr

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Vor der Einstufung in einen Pflegegrad, gegen den Widerspruch möglich ist, kommt die Untersuchung. FOTO: ARCHIV/LISKER

Internationaler Tag der Pflegenden am 12. Mai

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FOTO: DPA

Am 12. Mai wird jedes Jahr der Internationale Tag der Pflegenden begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale. Der Internationale Tag der Pflegenden am 12. Mai ist auch in Deutschland stets Anlass, öffentlichkeitswirksam die Leistungen der Pflegekräfte in den Fokus zu rücken und ihnen Anerkennung zu zollen. Das sehen auch die Deutschen so: Laut einer Umfrage von infratest dimap im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums sind 98 Prozent der Deutschen der Meinung, dass Pflegende mehr Anerkennung für ihre Arbeit erhalten sollten. 95 Prozent sagen zudem, dass die Pflege ein fachlich sehr anspruchsvoller Beruf mit Zukunft ist. Pflegekräfte verfügen über ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und Professionalität. Gleichzeitig braucht es viel Empathie, um Patienten und Pflegebedürftige ihren Bedürfnissen entsprechend zu versorgen. Florence Nightingale ist die Begründerin der modernen Krankenpflege. Unter anderem mit einer Reform der Ausbildungsstandards war sie maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich die Krankenpflege zu ihrer Zeit zu einem gesellschaftlich anerkannten Beruf entwickelte. Ihr Pioniergeist beflügelt bis heute die Diskussionen über die Pflegeausbildung.

Nachwuchs gesucht

Gut ausgebildeter Nachwuchs wird dringend gebraucht. In den Krankenhäusern steigt der Anteil pflegebedürftiger und demenziell erkrankter Patientinnen und Patienten weiter an. Zudem sind in den Pflegeheimen immer mehr vertiefte medizinisch-pflegerische Kenntnisse nötig.

Der Pflegeberuf ist ein Arbeitsfeld mit weit reichender Zukunft.