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Von Purzelbäumen und anderen Osterbräuchen

Ostergrüsse

Von Purzelbäumen und anderen Osterbräuchen

Ostern ist hierzulande mit Traditionen wie Eiersuchen, Schoko-Osterhasennaschen, Osterfeuer und Ostergottesdienst verbunden. Anderenorts werden gänzlich andere Bräuche gepflegt, die uns mitunter merkwürdig oder auch lustig erscheinen. Einige europäische Nachbarn lieben es zu Ostern ganz besonders verrückt. Nachfolgend eine kleine Auswahl der originellsten Beschäftigungen rund um die Osterfeiertage.FinnlandDie Finnen sind für ihre oft seltsam anmutenden Bräuche bekannt. So halten sie das auch zu Ostern. Eine Woche vor dem Fest, am Palmsonntag, ist es in vielen Familien eine gute, alte Tradition, sich liebevoll eine kleine Tracht Prügel zu versetzen.Weil man dort keine Palmwedel kennt, werden mit Birkenruten leichte Hiebe auf den Rücken verabreicht. Dieser Brauch soll an den Einzug Jesu in Jerusalem erinnern und Glück bringen.GroßbritannienMit ihrem typischen Humor pflegen auch die Briten recht ausgefallene Traditionen zu den Feiertagen. So tätscheln sich die Engländer gegenseitig mit Weidenkätzchen und lassen ihre Ostereier einen Hügel hinabrollen. Die Waliser steigen am Ostersonntag auf ihre kahlen Berge und schlagen dort Purzelbäume. Die Schotten dagegen versammeln sich rund um ihre keltischen Osterfeuer.IrlandBei den Iren endet wie bei uns Ostern die Fastenzeit, in der Heringe die wichtigste Nahrungsquelle bilden. Humorvoll setzen sie dieser tristen Jahreszeit mit dem feierlichen Begräbnis eines Herings ein Ende. Angeführt wird die Heringsprozession meist von den Metzgern im Ort, die damit ihrem Geschäft zu saisonalem Aufschwung verhelfen.PolenIn Polen müssen sich die Frauen Ostern vor einer kalten Wasserdusche in Acht nehmen. Es ist ein uralter Brauch, der Glück bringen soll. Während früher die Männer am Morgen des Ostermontags in die Häuser der schönsten Frauen im Ort eindrangen und die Auserwählte mit Wasser begossen, wird heute die Wasserschlacht in vielen Gegenden des Landes auf offener Straße ausgetragen.TschechienEine Variation dieses polnischen Brauchs und zugleich eine Anlehnung an finnische Traditionen pflegen die Männer in Tschechien. Sie ziehen am Ostermontag in ihrem Ort von Tür zu Tür und müssen den Bewohnern ein Ostergedicht vortragen. Mit einer verzierten Rute dürfen sie im Anschluss der Dame des Hauses symbolisch auf den Po hauen. Dafür erhalten sie einen Schnaps und bunte Ostereier.AustralienDa Kaninchen und Hasen in Australien durch ihre starke Vermehrung als Landplage gelten, hat dort ein anderes Tier die Rolle des österlichen Symboltieres übernommen: der Kaninchennasenbeutler, der im Englischen auch „Bilby“ genannt wird. Inzwischen gibt es den Nasenbeutler auch in Schokoladenform, der ins süße Osternest vieler kleiner Australier gehört.

TRADITIONEN - Briten, Finnen, Polen – Wer mag es Ostern ganz besonders verrückt?

18.04.2019 11.00 Uhr

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Die kleinen Bilbys (Kaninchennasenbeutler) haben in Australien die Rolle des Osterhasen übernommen, seit Kaninchen und Hasen dort zur Landplage geworden sind. Sie bereichern sogar als Schokoladenfigur die Osternester der kleinen Australier. FOTO: DPA

Osterbräuche der Sorben

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Magisches Wasser, Ausritte in der Mode des 19. Jahrhunderts und kunstvoll zerkratzte Eier von Ente oder Schwan – die Osterbräuche der Sorben in der Nieder- und der Oberlausitz sind vielfältig. Einer davon: das Osterwasser schöpfen. Wer es schweigend nach Hause bringt, dem verleiht es Schönheit für ein ganzes Jahr. Ein anderer: das Eierkratzen. Dabei wird Farbe auf das Ei aufgebracht und mit einer Nadel ein Muster eingeritzt.

Langsam an die „Nachbarn“ gewöhnen

TIPP - Osterglocke sollten zuerst allein in die Vase

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In der Natur wachsen Tulpen unbeschadet neben Osterglocken. In der Vase brauchen sie Gewöhnungszeit. FOTO: PIXABAY.DE/GELLINGER

Osterglocken lassen in der Vase andere Blumen verkümmern. Tulpen, Nelken und Rosen verwelken entsprechend früher, Freesien und Anemonen blühen erst gar nicht auf. Schuld daran ist der Schleim aus den Stängeln der Osterglocken, der ins Wasser gerät. Daher rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Osterglocken erst mal alleine in die Vase zu geben – etwa über Nacht. Sind die Stängel ausgeblutet, können die Schnittblumen gut gemeinsam mit anderen Pflanzen in der Vase stehen.

Selbstgemachte österliche Gastgeschenke

TIPP - Aus natürlichen Materialien attraktive Präsente zum Osterfest basteln

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FOTO: PFLANZENFREUDE.DE

Wenn der Tisch gedeckt ist für die Ostertafel, dann ist es Zeit für Blumen und Pflanzen. Eine schöne Idee sind Eier mit einer Mooshülle, die neben jeden Teller gestellt werden, aber auch wild-natürliche Baumstamm-Etageren, Ostereier, die mit Blüten- und Pflanzenblättern beklebt sind – und für jeden Gast ein kleines Geschenk in Form einer Hyazinthe im Jute-Jäckchen oder einer Ei-Vase.

Hyazinthe im Jutesack, Eier als Vasen

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Ei-Vasen FOTO: PFLANZENFREUDE.D

Für ersteres werden Jutestoff, Draht oder Band sowie eine Schere gebraucht. Ein viereckiges Stück von 30 x 30 Zentimetern aus der Jute schneiden. Den Hyazinthentopf damit einpacken und den Stoff mit Draht oder Band zusammenbinden. So einfach kann ein schönes Gastgeschenk (das zugleich Tischschmuck ist) sein! Eiervasen sind ebenfalls schnell selbst gemacht. Dafür in der Ei-Spitze vorsichtig eine runde Öffnung schaffen, das Innere herausfließen lassen und die Schale mit Wasser ausspülen. Dann in einen Eierbecher stellen und mit Wasser füllen. In die Öffnung zarte Pflanzen wie Schleierkraut, Ranunkel, Freesie und Frühlingsblumen stecken.