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Breitband als zentrales Thema

Starke Impulse

Breitband als zentrales Thema

Vorgesehen ist, dass jeder Ort mindestens im Zwei-Stunden-Takt angebunden wird. Damit soll eine höhere Erreichbarkeit der Mittelzentren sowie der Gewerbe- und Dienstleistungsstandorte im Burgenlandkreis angeboten werden. Zugleich entsteht auch eine höhere Flexibilität im Schülerverkehr nach Unterrichtsschluss, im Freizeit- und Pendelverkehr sowie eine zuverlässige Anbindung an wichtige Regionalbahnverbindungen in die Oberzentren. Im Jahr 2019 sollen dazu wichtige Voraussetzungen, wie zum Beispiel eine größere Bushaltestelle in Meineweh, geschaffen werden.Was die Schulinfrastruktur angeht, so wird 2019 das Haus 2 des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Zeitz fertiggestellt. Wir werden danach beginnen, für rund sieben Millionen Euro das Haus1 umzubauen. Ziel ist es, mit den Baumaßnahmen im Oktober 2019 zu beginnen.Außerdem soll die Neustadtschule in Weißenfels einer vollständigen Sanierung unterzogen werden. Im Jahr 2019 wird der Burgenlandkreis die Planungsleistungen vergeben. Zur Sanierung der Turnhalle der Neustadtschule werden zurzeit die Planungen erarbeitet. Im Herbst soll mit den Sanierungsarbeiten der Turnhalle begonnen werden.Außerdem verfolgen wir die Vision von Bildungscampus für Naumburg, Weißenfels und Zeitz weiter. Für Zeitz sind dafür noch vertiefende Abstimmungen mit der Stadt nötig, um die Aufgabenträgerschaft der Schullandschaft innerhalb des Stadtgebietes zu klären.

Landrat Götz Ulrich blickt auf Herausforderungen, die es im Burgenlandkreis im neuen Jahr gemeinsam zu bewältigen gilt. Teil 2

12.01.2019 08.00 Uhr

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Schnelles Internet ist im gesamten Burgenlandkreis gefragt. Vor allem im ländlichen Raum gibt es noch viele Lücken. Der Breitbandausbau soll deshalb vorangetrieben werden. 
FOTO: MATTHIAS BALK
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Blick in den Tagebau Theißen-Profen vom Aussichtspunkt aus.Hier baut die Mibrag Braunkohle ab.
FOTO: ARCHIV (HARTMUT KRIMMER)

Mit dem Breitbandausbau ist der Burgenlandkreis im vergangenen Jahr nicht so vorangekommen, wie es vorgesehen war. Woran hat es gelegen und wie geht es nun weiter?

Hier wären wir gern schon weiter gewesen. Aber immerhin sind 2018 alle Verträge unterzeichnet worden und der Ausbau hat begonnen. Die Unternehmen Telekom und Inexio, die den Zuschlag von uns erhalten haben, verlegen nun Glasfaserleitungen in jeden Ort. Hierfür geben wir im Burgenlandkreis rund 17 Millionen Euro aus. 2019 wird der Großteil des Ausbaus erfolgen, 2020 noch Restarbeiten.

Ich hoffe also, dass 2019 viele Haushalte und Unternehmen schnelles Internet bekommen werden. Unser nächstes Ziel ist nun, alle Schulen im Burgenlandkreis direkt mit einem Glasfaseranschluss auszustatten. Hierfür laufen im Landratsamt die Planungen bereits.

Insgesamt bleibt das Thema Breitbandversorgung und Digitalisierung auch über 2019 hinaus ganz zentral. Es geht um solche Ziele wie Smart Region, also intelligent vernetzte Regionen, in denen verschiedene Institutionen und Unternehmen miteinander digital kommunizieren. Dazu gehört auch das sogenannte E-Gouvernement. Darunter ist zum Beispiel ein Landratsamt zu verstehen, an dem man alle wichtigen Bürgerleistungen auch digital beantragen und erhalten kann. Dazu benötigen wir am Ende Glasfaseranschlüsse in jedem Haus und ein leistungsfähiges Mobilfunknetz in den ländlichen Räumen.

Der Burgenlandkreis bringt sich sehr stark in die Gestaltung des Strukturwandels im hiesigen Braunkohle-Revier ein. Welche Ziele haben Sie sich für dieses Jahr in dieser Hinsicht gesteckt?

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Der Kreis investiert in das Zeitzer Gymnasium. 
FOTO: ARCHIV (WEIMER)

Zunächst einmal: Wir müssen uns hier engagieren, weil wir als betroffene Kernregion einen möglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung besonders stark zu spüren bekommen. Im Februar 2019 erwarten wir den Abschlussbericht der Kohlekommission, die die Bundesregierung eingesetzt hat.

Dann kommt sicher auch die Umsetzung dieser Empfehlungen durch Bundesregierung und Bundestag. Ich sehe das mit Sorge. Dabei geht es mir nicht nur um die Kumpel der MIBRAG und deren Familien, sondern auch um alle, die in Industriezweigen bei uns arbeiten, die von der Kohle abhängig sind: Südzucker in Zeitz, das Zementwerk in Karsdorf oder die chemische Industrie in Leuna und Schkopau.

Wir müssen 2019 kräftig in Magdeburg und Berlin trommeln, damit das Mitteldeutsche Revier nicht zu kurz kommt. Die Lobby für die Lausitz und das Rheinische Revier ist übergroß. Andererseits könnten Gelder zur Verfügung stehen, die uns neue Entwicklungen ermöglichen, die wir sonst nie hätten anschieben können: neue Straßen zu den Autobahnen, S-Bahn-Anschlüsse und große Bildungscampus in Zeitz, Naumburg und Weißenfels.

Die wichtigste Frage aber, wie wir hier neue, gut bezahlte Industriearbeitsplätze ansiedeln können, müssen Bund und Land beantworten. Denn wir brauchen für Standortentscheidungen der Industrie klare Vorteile. Also eine Sonderwirtschaftszone mit ermäßigten Steuersätzen oder ähnliches.

Lassen Sie uns zum Abschluss noch etwas mehr in die Zukunft schauen: Wenn Sie Chef eines lokalen Informationsmediums wären, welche drei Schlagzeilen würden Sie - bezogen auf den Burgenlandkreis - 2019 gern formulieren wollen?

Da würden mir mehr als drei einfallen, aber bitteschön: „Schnelles Internet kommt nun in jedes Dorf“

„Bildungsschwerpunkt zeigt im Burgenlandkreis erste Erfolge“

„Großunternehmen baut im Chemie- und Industriepark Zeitz neue Fabrik“