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Bachs kreative Zeit am Köthener Hof

Köthener Bachfesttage 2018

Bachs kreative Zeit am Köthener Hof

Sechs Jahre seines Schaffens verbrachte Johann Sebastian Bach in Köthen, wo er am 7. August 1717 von Leopold von Anhalt-Köthen zum Kapellmeister ernannt wurde. In der deutschen Wikipedia ist nachzulesen, dass ihm hier 17 Musiker unterstellt waren, die zum Teil über Solistenqualitäten verfügten. Fürst Leopold stattete sein Orchester mit guten Instrumenten aus und schickte seinen Kapellmeister persönlich nach Berlin zum kunstliebenden Markgrafen Christian Ludwig, um ein neues Cembalo zu kaufen. Zwei Jahre später widmete Bach diesem Musikfreund sechs Konzerte für verschiedene Instrumente, die später als Brandenburgische Konzerte in die Musikgeschichte eingingen. Die Konzerte hatte der Kapellmeister nicht eigens für den Brandenburger Markgrafen komponiert, sondern lediglich zusammengestellt. Sie sollen zum Teil in der Köthener Zeit, aber auch schon zuvor in seiner Weimarer Amtszeit entstanden sein. Bach selbst betrachtete die Konzerte aber nicht als zusammengehörig im Sinne eines Konzertzyklus’. Berühmt wurde auch eine Werksammlung, die Bach zusammen mit seiner Frau Anna Magdalena zusammenstellte: das erste der beiden Notenbüchlein für Anna Magdalena. Bach hatte die Sopranistin, die 1721 an den Köthener Hof kam, im Dezember des gleichen Jahres geheiratet. Aus dieser zweiten Ehe Bachs gingen 13 Kinder hervor, von denen aber viele im Kindesalter gestorben sind. Die Notenbüchlein vereinen neben einer Vielzahl von Präludien, Menuetten, Arien und anderer kleiner Stücke auch die Französischen Suiten I bis V. In der Sammlung finden sich zahlreiche Bearbeitungen von Werken anderer Komponisten. Darüber hinaus datiert die Bach-Forschung die Präludien und Fugen des Wohltemperierten Klaviers sowie die sechs Sonaten und Partiten für Violine solo auf die Köthener Jahre.

Anna Magdalena: Seiner zweiten Frau widmete der Komponist die berühmten Notenbüchlein.

27.08.2018 17.00 Uhr

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Neben Louis-Philippe Gang (Foto) sind beim Preisträgerkonzert am 1. September im Hofkapellensaal die Pianisten Meri Louise Mäkelä und Philip Hahn zu erleben. FOTO: FRITZSCHE KÖTHEN

Buntes Spektakel wie zu Bachs Zeiten

Schlossfest: Gaukler, Tänzer, Musiker und Handwerker laden ein

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Abwechslungsreiche Unterhaltung für Jung und Alt wird zum Köthener Schlossfest am 1. und 2. September geboten. FOTO: FRITZSCHE KÖTHEN

Einen festen Platz im Programm der Bachfesttage hat traditionell das Köthener Schlossfest inne. Der verwunschene Hof des Schlosses liefert die perfekte Kulisse für ein Jahrmarktspektakel, wie es auch zu Bachs Zeiten hätte stattfinden können. Die Besucher erwartet ein vielfältiges Programm und generationsübergreifende Unterhaltung für Jung und Alt.

Gaukler, Artisten, Geschichtenerzähler, Tänzer, Musiker und viele mehr entführen in eine frühere Zeit. Zu erleben sind beispielsweise Artistik mit den Flugträumern, Kinderspäße mit dem Theater Sinn & Ton, Märchenhaftes mit dem paperback papiertheater, vielsagende Stadtgeschichten, Ensembles der Musikschule Johann Sebastian Bach Köthen sowie tanzbare Live-Musik und eine einzigartige Atmosphäre am Samstagabend im Schlossinnenhof.

An Marktständen wird darüber hinaus historische Handwerkskunst lebendig: vom Sackpfeifenbauer, der Spinnerin und dem Korbmacher bis zum Töpfer, der Holzmanufaktur und dem Kupferschmied. Eine Druckerei, eine Farbenküche und eine Steinreiberey bieten tolle Mitmachwerkstätten für Kinder. Auch für das leibliche Wohl und eine Auswahl regionaler Produkte ist gesorgt. Der Eintritt zum Schlossfest ist frei.

Öffnungszeiten des Schlossfestes: Samstag, 1. September von 12 bis 22 Uhr, Sonntag 2. September von 11 bis 16 Uhr.

Bach geht auch anders

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 FOTO: ANDREJ GRILC

Eine herzerwärmende Stimme, geniales Songwriting und fantastisches Cello-Spiel – das ist MELA. Die professionelle Cellistin, die als Solistin und Kammermusikerin auf verschiedensten Festivals gefragt ist, bringt zu den Bachfesttagen ihre Loop Station mit und spinnt rund um Bachs d-Moll-Suite ein berührendes Programm aus aufrichtigem Soul und perkussiven Sounds. Ihre Konzerte kann man am Samstag und Sonntag im Schloss erleben.