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Hier ist der Anfang, nicht das Ende!

Bürgermeisterduell

Hier ist der Anfang, nicht das Ende!

Dem Reiz der sanften Landschaften können sich nur wenige entziehen. In ihrer über 800-jährigen Geschichte haben die Menschen der Stadt Jessen (Elster) und ihrem Umland ein Bild gegeben, das bis heute prägend ist. Weite Auenlandschaften, Hänge, an denen jedes Jahr die Trauben am Rebstock reifen, Plantagen voller Apfel-, Kirsch- oder Pfirsichbäume oder Felder voll roter, saftiger Erdbeeren gehörten hier schon immer dazu. Landschaftliche Reize, denen seinerzeit schon Kurfürsten und Reformator Luther erlagen. Und die bis heute anhalten. „Wer unsere Stadt besucht, wird schnell erkennen, dass es zum großen Urlaubsglück nicht immer die See oder große Berge braucht“, hebt Bürgermeister Michael Jahn selbstbewusst hervor. Dass auch andere das so sehen, zeigt die zunehmende Zahl der Radtouristen, die nicht nur schwarzen Asphaltpfaden entlang der Elbe oder der Schwarzen Elster folgen, sondern immer öfter auch Quartier im Ort beziehen.

Das große Reiseglück finden Touristen auch in Jessen.

16. 11. 2018 14.00 Uhr

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Auf geht’s! Vor dem alten Rathaus der Stadt und jetzigem Informationszentrum können Touristen ihre Radtour durch Jessen starten. FOTO: SVEN GÜCKEL

Welche Ausstrahlung die Stadt und ihre 44 Ortsteile auf Besucher ausüben, wollte Michael Jahn selbst noch einmal erkunden. Mit Freunden radelte er deshalb 2017 alle Ortsteile selbst ab und legte hierbei eine Distanz von 154 Kilometer zurück. „Die Eindrücke, die einem dabei vermittelt werden, sind unglaublich. Man kreuzt Felder, blickt über die Heide, durchquert Wälder und kann sein Auge über die Elbaue streifen lassen. Ein tolles Erlebnis, das ich gern noch einmal wiederholen möchte“, blickt er schwärmend zurück.

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Kritikern, die das Dreiländereck, in dem Jessen liegt, als vermeintlichen Nachteil ansehen, entgegnet er deshalb frei heraus: „Alle wichtigen Metropolen liegen in fast gleichem Abstand von knapp 100 Kilometer um uns herum. Deshalb sage ich: Wir sind das Zentrum Ostdeutschlands. Es ist eben alles nur eine Frage der Ansicht“, bekennt er mit verschmitztem Lächeln.

Zweifelsfrei steckt der Tourismus im Ort noch in den Kinderschuhen. Bis zur politischen Wende erlebte er nur ein Schattendasein, aus dem er erst jetzt schrittweise heraustreten darf. Jessen ist darauf gut vorbereitet und wird auch diesen Weg zielsicher beschreiten. sgü