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Jeder 4. Job in Dessau-Roßlau mit einer Frau besetzt

Girls’Day: Viele digitale Informationsangebote am 22. April

Jeder 4. Job in Dessau-Roßlau mit einer Frau besetzt

Berufe in der Verwaltung werden zum Girls’Day ebenso vorgestellt wie Berufe im Rettungswesen - jedoch nur online. FOTO: GÜCKEL

Die Nachfrage nach Fachkräften steigt in vielen Branchen, trotz der Pandemie. Insbesondere werden Fachkräfte mit Abschlüssen in den Fächern Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften gesucht, in denen Frauen im Bundesgebiet bisher nicht so stark vertreten sind. Darauf setzt der bundesweite Girls´Day, um insbesondere Mädchen für naturwissenschaftliche und technische Berufsfelder zu begeistern.Die aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass es im Stadtgebiet Dessau-Roßlau fast 8.300 Arbeitsplätze in MINT-Berufen gibt. Unter der Bezeichnung „MINT“ verstecken sich Berufe und Studienfelder rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Fast jeder 4. Job übernimmt eine Frau. Damit ist Dessau-Roßlau Vorreiter im Agenturbezirk Dessau-Roßlau-Wittenberg. Hier liegt der Anteil bei 17 Prozent.„Damit dieses hohe Niveau gehalten werden kann, engagieren wir uns als Agentur für Arbeit. Denn MINT-Berufe bieten gerade in unserer Region attraktive und zukunftssichere Jobs“, hebt Torsten Narr, Chef der Arbeitsagentur Dessau-Roßlau-Wittenberg hervor, „Nicht nur mit den Girls'Day, sondern auch in der täglichen Berufsorientierung weisen wir auf die MINT-Perspektiven vor Ort hin. Die häufigsten Wunschberufe der Mädchen sind allerdings auch heute noch eher „traditionell„ und nicht immer durch das eigene Talent geprägt“.

Gerade die Berufe im Handwerk, in der Industrie und im MINT-Bereich bieten Mädchen die Chance, später interessante und zukunftsfähige Aufgaben wahrzunehmen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für sich zu nutzen.

„Aus diesem Grund freue ich mich, dass wir heute gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und DESSAU-ELECTRIC auf diese Perspektiven aufmerksam machen. Unternehmen begeistern Mädchen mit ihrer Teilnahme am Zukunftstag also für Girls’Day-Berufe und für sich selbst. Sie positionieren sich mit Ihren Engagement für den Girls’Day als sympathischer Arbeitgeber in der Region und unternehmen einen wichtigen Schritt zur Gewinnung von zukünftigen Fachkräften“, so Marco Tullner, Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt.

Seit August 2018 lernt Franziska Hauke bei DESSAU-ELECTRIC GmbH den Beruf zur Elektronikerin - Energie- und Gebäudetechnik. „Meine Eltern haben mir bei der Berufswahl freie Hand gelassen. Ihnen war es wichtig, dass ich einen Beruf erlerne, der mir Spaß macht. Da mein Vater selbst Handwerker ist, habe ich ihm schon als Kind oft zugesehen“, beschreibt Franziska Hauke, Auszubildende bei DESSAU-ELECTRIC GmbH. „Die Leidenschaft an dem Beruf merkt man auch bei Franziska“, hebt Nico Dorbrietz, Projektleiter bei der DESSAUELECTRIC GmbH hervor.

Unternehmen können sich am Girls´Day beteiligen und ihre Angebot im Radar auf der Homepage eintragen, digitale und Angebote vor Ort. AA

Zahl der Ausbildungsbetriebe ist gestiegen    

Arbeitsmarkt: Unternehmen wissen, dass sie nach der Krise gute Fachkräfte benötigen     

Die Zahl der Betriebe, die Auszubildende beschäftigen, ist in den letzten fünf Jahren gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg, anlässlich der „WOCHE DER AUSBILDUNG„. Dieser Trend hat trotz der Pandemie angehalten. Unternehmen wissen, dass sie nach der Krise gute Fachkräfte benötigen. In 1.317 Betrieben im Agenturbezirk ist mindestens ein Auszubildender beschäftigt. Vor fünf Jahren waren es fast 50 Unternehmen weniger. In dieser Zeit ist die Ausbildungsbetriebsquote von 12,9 auf 14,0 Prozent gestiegen.

Was die Statistik jedoch auch zeigt: Insgesamt ist die Zahl der Betriebe in den letzten 5 Jahren um mehr als 400 Betriebe (aktuell 9.404 Betriebe) zurückgegangen. In der gleichen Zeit ist die Zahl der Betriebe die mindestens einen Auszubildenden beschäftigten aber gestiegen.

„Die Unternehmen konkurrieren trotz der gegenwärtigen Pandemie und deren Einflüsse auch auf den Ausbildungsmarkt um den Nachwuchs. Jugendliche werden dabei von sich aus oft zunächst auf namhafte Unternehmen aufmerksam, die mit professionellem Marketing, Präsenz und anderen Anreizen punkten“, erklärt Torsten Narr, Chef der Arbeitsagentur Dessau- Roßlau-Wittenberg. „Viele kleine Unternehmen bieten Jugendlichen ebenfalls gute Karrierechancen. Damit der passende Bewerber zum Ausbildungsbetrieb findet, ist frühe Berufsorientierung und -beratung wichtig“, unterstreicht Narr weiter.

Die meisten Ausbildungsbetriebe stellen die Wirtschaftsabschnitte Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen mit 324 (+5 ggü. 2016), das Verarbeitende Gewerbe mit 256 (-20 ggü. 2016) und das Baugewerbe mit 142 (+36 ggü. 2016). AA