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Integra schafft neues Zuhause für Behinderte in Weißenfels

Vom Gymnasium zum Wohnheim

Integra schafft neues Zuhause für Behinderte in Weißenfels

Seit Sommer 2018 arbeitete die Integra, Betreiber zahlreicher sozialer Einrichtungen in und um Weißenfels, an einer neuen Perspektive für das seit Jahren leerstehende Gebäude unweit der West-Sporthalle. In den vergangenen zwei Jahren entstand dort ein Wohnheim für hilfsbedürftige Menschen. „Inzwischen sind die Bauarbeiten beendet und die ersten Bewohner sind vor zwei Wochen eingezogen“, berichtet Ralf Müller, Geschäftsführer der gemeinnützigen Integra Weißenfelser Land GmbH.  Im milden Winter ging vor allem der Innenausbau voran: Heizung, Wasser, Strom, Einbau eines Fahrstuhls, Zwischenwände einziehen, um aus einem ehemaligen Schulgebäude ein Wohnheim zu machen. Die Bauleute hatten in den drei Trakten innen wie außen bis vor wenigen Wochen noch alle Hände voll zu tun.   

Bauprojekt: In einem ehemaligen Weißenfelser Schulgebäude entstand ein Wohnheim

19.06.2020  11.00 Uhr

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Die Integra baute das ehemalige West-Gymnasium zu einem Wohnheim für behinderte Menschen um. FOTOS: PETER LISKER/ ANDREAS RICHTER
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Haus mit Geschichte

Über 7,6 Millionen Euro, finanziert überwiegend über Darlehen, investierte die Integra in das Projekt. Mit dem Vorhaben sollten nicht nur neue Angebote für Behinderte entstehen, sondern zugleich ein Missstand im ansonsten gediegenen Wohngebiet West beseitigt werden.

Das Gebäude war zu DDR-Zeiten Standort einer Oberschule. Nach der Wende hatte dort das West-Gymnasium, später Augustus-Gymnasium, seinen Sitz. Nach dem Zusammenschluss der Weißenfelser Gymnasien wurde das Gebäude als drittes Haus des Goethegymnasiums genutzt. Nachdem das Haus bereits zwischenzeitlich leer stand, zogen im Februar 2011 noch einmal Schüler ein. Weil die Beuditzschule saniert wurde, diente das ehemalige Gymnasium zwei Jahre lang als Ausweichquartier.

Zu dieser Zeit hatte die Integra das Objekt bereits ersteigert. Eine anfängliche Idee, dort eine freie Schule unterzubringen, sollte sich bald als unrealistisch herausstellen. Dann hatte die Integra ihre Pläne für ein Wohnheim für Behinderte zunächst verschoben, damit die Beuditzschüler das Gebäude nutzen können.

Vielfältiges Angebot

Nach knapp sieben Jahren Leerstand kehrt nun also wieder Leben in die Thomas-Müntzer-Straße zurück. Neben den Wohnheimplätzen und Gemeinschaftsräumen gibt es im Erdgeschoss auch ein Tagesbetreuungszentrum mit bis zu 15 Plätzen. Bei den 43 Wohnheimplätze n handelt es sich um acht Doppelzimmer und 27 Einzelzimmer mit eigenem Sanitärbereich.

Der Bedarf scheint da zu sein. Denn die beiden bestehenden Wohnheime der Integra sind bereits voll belegt. „Wir hätten rund 65 Plätze vergeben können“, so der Geschäftsführer.

Die Integra betreibt neben Kindertagesstätten mehrere stationäre und ambulante Wohneinrichtungen sowie Werkstätten für behinderte Menschen, unter anderem im ehemaligen Elektrizitätswerk.