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Im Alter: Diese Versicherungen brauchen Sie

Wer darauf achtet, im Ruhestand richtig versichert zu sein, kann viel Geld sparen: Manches, was bisher wichtig war, wird nun überflüssig.

Im Alter: Diese Versicherungen brauchen Sie

FOTO: VIACHESLAV IAKOBCHUK – STOCK.ADOBE.COM

Bei vielen älteren Menschen hat sich im Laufe der Jahre „Ein Kessel Buntes“ angehäuft, gut gefüllt, aber teuer: Versicherungen für Hausrat, Auto, Rechtsschutz, Haftpflicht, Krankheit und mehr.Da die Rente nicht mehr dem früheren Einkommen entspricht, lohnt es sich, unnötige Policen zu kündigen und bis zu einigen Hundert Euro zu sparen. Doch Vorsicht: Längst nicht alles kann weg.Was braucht man unbedingt?Ein absolutes „Muss“ – da sind sich alle Experten einig – ist die private Haftpflichtversicherung. Sie ist auch im Alter unverzichtbar und kann vor dem finanziellen Ruin schützen. Nur mal angenommen, Sie sind als Fußgänger kurz unaufmerksam, treten auf den Fahrradweg und kollidieren mit einem Fahrradfahrer: Da sollten Sie gut abgesichert sein. Die Versicherungsexpertin Katja Schwaar von der Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt in Magdeburg empfiehlt eine pauschale Deckungssumme von mindestens fünf Millionen Euro. „Viele ältere Menschen haben noch alte DDR-Verträge, die von der Allianz übernommen wurden und nur eine Million Euro absichern“, sagt sie. „Damit tut man sich keinen Gefallen.“Tipp: Falls Ihre gesamte Familie mitversichert ist, aber nicht mehr bei Ihnen lebt, sollten Sie auf einen günstigeren Partner-, Single- oder Senioren-Tarif umstellen. Und wenn Sie das Risiko vermeiden wollen, dass Ihnen ein anderer einen Schaden zufügt, der keine Versicherung hat, wählen Sie eine Haftpflichtversicherung mit sogenannter Forderungsausfall-Deckung.Wichtig ist auch eine Krankenversicherung. Zwar sind auch Rentner gesetzlich oder privat krankenversichert. Probleme kann es aber geben, wenn man auf einer Auslandsreise krank wird und die Versicherung nicht alle Leistungen oder keinen Rücktransport bezahlt – „das wird von vielen unterschätzt“, sagt Katja Schwaar. Sie empfiehlt deshalb, vor einer Reise in ein anderes Land eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Tipp: Erkundigen Sie sich, aus welchen Ländern Rückführungskosten nach Deutschland übernommen werden.Was ist sinnvoll?Keiner denkt gerne daran – aber niemand kann ausschließen, dass er eines Tages zum Pflegefall wird. Die Kosten, die dann entstehen, werden vermutlich von der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht in voller Höhe übernommen. Experten empfehlen deshalb eine private Pflegezusatzversicherung. Die kann man aber nicht mehr abschließen, wenn man plötzlich pflegebedürftig wird. Also möglichst frühzeitig darum kümmern, zumal die Beiträge mit zunehmendem Eintrittsalter steigen.Tipp: Wer als Pflegefall möglichst lange zu Hause leben möchte, sollte eine Zusatzversicherung mit hoher Leistung bei ambulanter Pflege wählen. Eine Hausratversicherung macht auch im Alter Sinn. Je mehr Wertgegenstände Sie besitzen, umso wichtiger ist sie. „Aber sie ist kein absolutes Muss“, sagt Katja Schwaab.Tipp: Wer im Alter in eine kleinere Wohnung zieht und einen Teil seines Besitzes aufgibt, sollte dies der Versicherung melden und den Vertrag anpassen lassen. So erspart man sich überhöhte Beiträge. Legen Sie im Alter Wert auf perfekte Zähne oder ein hochwertiges Gebiss? Dann könnten Sie sich eine Zusatzversicherung für Zahnersatz besorgen. Zahnarztkosten können hoch sein, aber die gesetzlichen Krankenkassen geben nur einen kleinen Zuschuss.Worauf kann man verzichten?Was Sie im Ruhestand nicht mehr brauchen, ist eine Versicherung gegen Berufsunfähigkeit. Ebenso überflüssig wird die Krankentagegeld-Versicherung. Doch diese Versicherungen laufen nach dem Ende der Berufstätigkeit nicht automatisch aus. Also: alte Verträge raussuchen und schriftlich kündigen.Viele Menschen besitzen eine Unfallversicherung. Sie soll einen Verdienstausfall nach einem Unfall absichern. „Doch bei Rentnern läuft das Einkommen ja in jedem Fall weiter“, sagt Katja Schwaar. Es kann also sinnvoll sein, die Police zu kündigen. Wer sich trotzdem gegen Unfälle versichern will, sollte „keine Luxusvariante wählen“, rät die Magdeburger Expertin. Besitzen Sie eine Rechtsschutz-Versicherung? Wenn Sie nicht gerade besonders streitfreudig sind, ist es unwahrscheinlich, dass Sie sie im Ruhestand noch brauchen. Tipp: Überprüfen Sie, ob Ihre Rechtsschutz-Versicherung einen Berufsrechtsschutz enthält. Den könnten Sie kündigen – es gibt ja keinen Arbeitgeber mehr, mit dem man streiten könnte.Verzichten kann man auch auf eine Reisegepäck-Versicherung. In vielen Fällen wird sie im Ernstfall – wenn Urlaubsgepäck verlorengeht – nicht oder nur unzureichend zahlen. „Keinen Sinn macht auch eine Handyversicherung“, sagt Katja Schwaar.Eine nach Ansicht vieler Experten ebenfalls überflüssige Brillenversicherung sieht die Beraterin der Verbraucherzentrale dagegen nicht so kritisch: „Das ist Geschmackssache. Und diese Versicherung ist ja nicht teuer.“Noch ein Tipp: Nutzen Sie das Wissen unabhängiger Experten und lassen Sie sich von der Verbraucherzentrale beraten. Hier wirft man gerne einen Blick in Ihre Versicherungsverträge. Katja Schwaar: „Wer neue Versicherungen abschließt, kann gerne zu uns kommen, bevor er unterschreibt.“       

Meine Zeit aktiv (er)leben

Wer darauf achtet, im Ruhestand richtig versichert zu sein, kann viel Geld sparen: Manches, was bisher wichtig war, wird nun überflüssig.

30.10.2019 13.00 Uhr

Was ist der Unterschied zwischen Pedelec, S-Pedelec und E-Bike?

E-Bike: E-Bikes sind vergleichbar mit einem Elektromofa. Sie fahren auch ohne Pedalunterstützung per Knopfdruck bis zu 20 km/h. Für ein E-Bike brauchen Sie ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Mofa-Prüfbescheinigung. Innerorts dürfen Sie Radwege bei „Mofa frei“ benutzen. Eine Helmpflicht besteht bei E-Bikes nicht. Anhänger zum Transport von Kindern sind bei S-Pedelecs und E-Bikes nicht erlaubt.

S-Pedelec: Schnellere Pedelecs 45 oder S-Pedelecs sind keine Fahrräder, sondern ebenso wie E-Bikes Kleinkrafträder. Bei S-Pedelecs wird die Motorunterstützung erst ab 45 km/h abgeschaltet. Für ein S-Pedelec benötigen Sie ein Versicherungskennzeichen und es besteht Helmpflicht. Der Fahrer muss mindestens 16 Jahre alt sein und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM besitzen. Auf Radwegen und Straßen, die für Kraftfahrzeuge gesperrt sind, ist das Fahren mit S-Pedelecs nicht erlaubt.

Pedelec: Ein Pedelec hat einen Elektromotor mit maximal 250 Watt. Der Motor unterstützt Sie bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Wenn Sie schneller fahren wollen, müssen Sie selbst in die Pedale treten. Für ein Pedelec benötigen Sie kein Versicherungskennzeichen und keinen Führerschein.