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IHK will Situation der Fachkräfte im Land stärken

Aus- und Weiterbildung: Neuer Aktionsplan umfasst 36 einzelne Maßnahmen

IHK will Situation der Fachkräfte im Land stärken

Mit der „AzubiCard“ gibt es Vergünstigungen für Lehrlinge. FOTO: IHK

Um mehr als sechs Prozent ist die Anzahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) registrierte 2020 bisher 3344 neue Verträge. Und schon vor Beginn der Corona-Pandemie fehlten Fachkräfte in nahezu allen Branchen. Um zielgerichtet gegensteuern zu können, hat die IHK-Vollversammlung den „Zweiten Regionalen Aktionsplan Berufliche Bildung 2025“ für die Jahre 2020 bis 2025 verabschiedet. Damit wird der erste Plan dieser Art aus dem Jahr 2016 fortgeschrieben. Das Ziel: Die berufliche Bildung soll so organisiert werden, dass sie die Anforderungen der Unternehmen erfüllt und zugleich leistungsfähige junge Menschen anspricht. In der IHK-Vollversammlung vertreten 66 gewählte Mitglieder aus verschiedenen Branchen und Regionen die Interessen der rund 55000 Mitgliedsunternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt. 

Der Aktionsplan umfasst insgesamt 36 konkrete Maßnahmen, mit denen die Aus- und Weiterbildung im südlichen Sachsen-Anhalt verbessert und attraktiver gemacht werden sollen. Unter anderem arbeitet die IHK an einer „Azubi-Card“ mit Vergünstigungen für Auszubildende, wird ihre digitalen Angebote für Jugendliche ausbauen und die technische Infrastruktur für ehrenamtliche Prüfer verbessern. Außerdem soll die Werbung für die berufliche Ausbildung weiter intensiviert werden: Neben dem neuen Instagram-Kanal team.azubi, auf dem junge Auszubildende als Botschafter fungieren und ihren Ausbildungsalltag zeigen, ist beispielsweise auch eine Kampagne für die duale Berufsausbildung geplant. IHK

Ingenieurarbeitsmarkt gerät zunehmend unter Druck


Die Corona-Krise hat nicht nur in Deutschland – sondern weltweit – zu einem starken konjunkturellen Einbruch geführt. Dieser Einbruch hinterlässt auch auf dem Ingenieurarbeitsmarkt gravierende Spuren. Das zeigen die Zahlen für das 3. Quartal 2020 aus dem aktuellen Ingenieurmonitor, den der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgibt. Entgegen dem sonstigen Trend einer steigenden Arbeitskräftenachfrage sind die offenen Stellen seit März stark gesunken und die Zahl der Arbeitslosen ist sprunghaft angestiegen. Allein im dritten Quartal 2020 sank die Anzahl der offenen Stellen um 26,2 Prozent. In absoluten Zahlen waren monatsdurchschnittlich im dritten Quartal 92380 offene Stellen zu besetzen, wovon 61170 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 31200 auf Informatikerberufe entfielen.