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Annaburg: Stets ein fester Platz für Mädchen und Jungen im Programm

Schloss - und Heimatfest Annaburg

Annaburg: Stets ein fester Platz für Mädchen und Jungen im Programm

Über zwei Stunden wirbelte, quirlte, sang und spielte es am Donnerstagabend auf und vor der Bühne des Goldenen Rings in Annaburg“. So begann der MZ-Bericht im Juni 1992 vom ersten Heimatabend des Annaburger Schloss- und Heimatfestes. Daraus entwickelte sich eine Tradition. Die Veranstaltung, so erfuhren die Leser, habe Publikum und Organisatoren gleichermaßen begeistert. 300 Leute seien da im „Ring“ gewesen, sagt Daniela Leder. Sie ist die Chefin der Kommission Heimatabend im Heimatfestverein.Eigentlich wäre sie in diesen Tagen im Dauerstress, denn für den 19. Juni war der Heimatabend 2020 geplant. Doch aufgrund der Corona-Krise kann die Veranstaltung unter dem Motto „Der wilde Westen hier bei uns im Osten“ erst im nächsten Jahr geboten werden. Die Zwangspause offeriert die Chance, mal ausführlicher Rückschau zu halten. 

HEIMATABEND: Seit dem Jahre 1992 sorgen Vereine und Einrichtungen für besondere Form der Unterhaltung.

20.06.2020 08.00 Uhr

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Wenn der Heimatabend geboten wird, herrscht im Annaburger Festzelt stets beste Stimmung. FOTO: HEIMATFESTVEREIN
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Im Juni 1992 gab es den ersten Heimatabend bei einem Schloss- und Heimatfest in Annaburg. Hauptakteure im „Ring“ waren Kinder. Fotos in der Zeitung waren damals noch nicht farbig. FOTO: MAYER
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Die kleinen Mäuse aus der Annaburger Kindertagesstätte waren beim 159. Schloss- und Heimatfest im Jahre 1996 zu erleben. FOTO: CHRISTEL

Anfangs im „Ring“

Der erste Heimatabend sei noch ohne Motto über die Bühne gegangen. Das Programm gestalteten die Kindertagesstätte, die Grund- und die Sekundarschule. Die Annaburger Kunstradfahrer waren dabei und auch der Jessener Freizeittreff, hebt sie hervor. Die jungen Tänzerinnen boten zum Annaburger Premieren-Heimatabend übrigens die Schlussszene aus dem Film „Dirty Dancing“. Zum zweiten Heimatabend wurde 1993 ebenfalls in den Saal vom „Ring“ eingeladen. Dafür war bereits ein Motto gewählt worden - „Gespenstergeflüster“. Berichtet wurde auf amüsante Art und Weise von so einigen Geistern im Schloss und auch in den Schulen. Ab dem kommenden Jahr war dann das große Festzelt die Spielstätte für die Akteure.
 

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Der Heimatfestverein bringt sich auch selbst aktiv ins Programm ein, hier 2015. FOTO: LIEBIG
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Bei einer Reise um die Welt im Jahr 2008 waren auch Schlangen zu beschwören. FOTO: GROMMISCH

Von Anfang an hatten Mädchen und Jungen wesentlichen Anteil am Programm. „So soll es auch bleiben“, sagt Daniela Leder und verweist damit auf die Festtradition, die 1837 ihren Anfang nahm, als der Lehrer und Kantor Johann Daniel Große das erste Schulkinderfest in Annaburg organisierte. Der Heimatabend 2020 ist der zweite, der nicht stattfinden kann. Eine Absage gab es auch 2013, als die Region erneut ein Hochwasser an Elbe und Schwarzer Elster abwehren musste. Doch das Fest gab es. Und einige Programmpunkte, die Kinder für den Heimatabend eingeübt hatten, wurden dann in der Mini-Playback-Show gezeigt. Gleichzeitig begann eine Spendenaktion für die vom Hochwasser stark betroffene Kindertagesstätte in Elster.

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Wenn in Annaburg gefeiert wird, dann bereichern auch die Line-Dancer das Programm, hier im Jahre 2010. FOTO: GROMMISCH

Engagierte Vereine

Dem Heimatfestverein gehört Daniela Leder seit 2007 an. Im Vorstand übernahm sie zehn Jahre später Verantwortung. Dass der Heimatabend der Höhepunkt des Schlossfestes ist, daran hat Erhard Berger wesentlichen Anteil, der die Kommission bis zur Übergabe des Ehrenamtes an Daniela Leder führte. Sie würdigt seine Leistungen ausdrücklich. Probleme, das Programm ansprechend zu füllen, gibt es inzwischen nicht mehr. Annaburger Einrichtungen und Vereine, aber auch Auswärtige, beteiligen sich gern, unterbreiten ihre Vorschläge für Auftritte dem jeweiligen Motto entsprechend, üben fleißig und kümmern sich zudem um die entsprechende Kostümierung und Dekoration. „Dafür ist die Kommission sehr dankbar.“ Bewährt habe sich auch, dass Moderatorin Yvonne Schlobach regelmäßig an den Beratungen der Heimatabend-Kommission teilnehme und somit stets über die Planungen Bescheid wisse.

Zudem freut sich Daniela Leder, dass die Arbeitsgruppe Verstärkung bekommen hat. Sophie und Lissy Kliem haben sich bereit erklärt, darin mitzuarbeiten. Zudem können sie aufgrund von verschiedenen Auftritten auf Heimatabend-Erfahrungen verweisen. Die Tradition wird also weiter gepflegt, auch wenn in diesem Jahr mal pausiert werden muss, so schwer es auch fällt. Frank Grommisch