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DAK-Gesundheit gibt Alarm: Zu wenig Schlaf schadet der Gesundheit

Gesunde Mitte

DAK-Gesundheit gibt Alarm: Zu wenig Schlaf schadet der Gesundheit

Deutschlandweit haben immer mehr Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Seit 2010 sind die Schlafstörungen bei Berufstätigen zwischen 35 und 65 um 66 Prozent angestiegen. Das zeigt der aktuelle DAK-Gesundheitsreport „Deutschland schläft schlecht – ein unterschätztes Problem“. Nach der repräsentativen Studie fühlen sich derzeit 80 Prozent der Arbeitnehmer betroffen.Alarmierende Zahlen „Die zunehmenden Schlafstörungen in der Bevölkerung sollten uns wachrütteln“, sagt Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Die Beschwerden müssten ernst genommen werden, da chronisch schlechter Schlaf der Gesundheit ernsthaft schaden könne. Storm: „Schlafstörungen erhöhen beispielsweise das Risiko für Depressionen und Angststörungen.“Wie die aktuelle Reportbefragung zeigt, steht die Abklärung von möglichen psychischen Ursachen bei Schlafproblemen in den Arztpraxen an erster Stelle (70 Prozent). Mehr als jeder dritte Patient (38 Prozent) bekommt der Befragung zufolge eine Psychotherapie. Jeder zweite Betroffene erhält Medikamente.Schlafmittel keine Lösung Bei Schlafproblemen greifen viele Betroffene zur Selbstmedikation. Jeder zweite von kauft Schlafmittel ohne Rezept in der Apotheke oder Drogerie. 43 Prozent bekommen ein Rezept. Darunter sind 20 Prozent Privatrezepte, die damit nicht in den Statistiken der gesetzlichen Krankenkassen erfasst werden. Ursache für Schlafprobleme sind laut DAK-Report unter anderem Arbeitsbedingungen. Wer zum Beispiel häufig an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit arbeitet, steigert sein Risiko, die schwere Schlafstörung Insomnie zu entwickeln. Auch ein starker Termin- und Leistungsdruck, Überstunden sowie Nachtschichten und die ständige Erreichbarkeit nach Arbeitsschluss gelten als wichtige Risikofaktoren.Viele Arbeitnehmer sorgen auch selbst für schlechten Schlaf. 83 Prozent der Erwerbstätigen schauen vor dem Einschlafen Filme und Serien. 68 Prozent beschäftigen sich mit ihrem Computer oder Smartphone.Sich Zeit nehmen und abschalten Etwa jeder Achte kümmert sich noch um dienstliche Dinge wie E-Mails oder die Planung des nächsten Arbeitstages. „Diese Ergebnisse zeigen, wie unsere Gesellschaft das Thema Schlaf in eine Nebenrolle drängt“, so Schlafexperte Fietze. „Der Körper braucht aber Zeit, um nach abzuschalten und sich auf den Schlaf einzustellen. Diese Zeit müssen wir ihm gönnen.“

Schlafstörungen: 80 Prozent sind betroffen

11.07.2018 12.00 Uhr

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FOTO: PIXABAY/JAY MANTRI