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Neue Agentur in Naumburg „Weihnachten und Ostern zusammen“

Infrastruktur: Freude in Naumburg über geplante Ansiedlung. Warum Bundesbehörde der gesamten Region Impulse geben kann.

Neue Agentur in Naumburg „Weihnachten und Ostern zusammen“

„Endlich mal gute Nachrichten. Und dann gleich wie Weihnachten und Ostern zusammen“, freute sich im Dezember der Landtagsabgeordnete Daniel Sturm (CDU), nachdem bekannt geworden war, dass die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH, eine neu geschaffene Bundeseinrichtung, ihren Sitz in Naumburg bekommen wird.  Bemühungen belohnt  „Die Entscheidung steht, da fehlt nur noch eine Formalie. Ich denke, dass das über 100 Arbeitsplätze für unsere Domstadt und die Region bedeutet“, so Sturm. Er sieht damit seine Bemühungen belohnt, nachdem er sich mit etlichen Briefen an Bundestagsabgeordnete und Ministerien für die Ansiedlung einer Bundesbehörde in Naumburg starkgemacht hatte.Die neue Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft soll unter anderem die Suche nach Standorten für Mobilfunkmasten in den bislang unversorgten Gegenden Deutschlands übernehmen und das vom Bund aufgesetzte, mit 1,1 Milliarden Euro dotierte Mobilfunkförderprogramm betreuen. Wo genau in Naumburg die Behörde unterkommen wird, sei noch ungeklärt. „Ich könnte mir gut einen Teil des ehemaligen JVA-Geländes samt Schwurgerichtsgebäude vorstellen“, so Sturm.Erfreut zeigte sich auch Landrat Götz Ulrich (CDU) über die getroffene Entscheidung: „Dass die Gesellschaft im Burgenlandkreis ihren Sitz bekommt, ist ein gutes Signal für das gesamte Kreisgebiet mit großer Strahlkraft. Ich hoffe, dass der Burgenlandkreis als Ganzes von der Expertise der Mobilfunkförderung profitiert. Ein flächendeckender Mobilfunkausbau ist heutzutage ein Standortfaktor für die regionale Wirtschaft, der - auch für Neuansiedlungen - nicht mehr wegzudenken ist. Die Ansiedlung in den neuen Bundesländern ist ein starkes Zeichen für ländlich geprägte Gebiete“, so Ulrich weiter. Ähnlich sieht dies auch Reiner Haseloff, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident: „Ich danke dem Bund für die Entscheidung zugunsten von Naumburg und bin der festen Überzeugung, dass die Unesco-Welterbestadt ein sehr guter Standort ist.“Zeichen für die RegionUnd der zuständige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) meinte nach der Bekanntgabe: „Mit der Wahl von Naumburg als Sitz der neuen Gesellschaft setzen wir ein Zeichen für die vom Braunkohle-Strukturwandel betroffenen Regionen sowie für die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land.“ Harald Boltze

Zeitzer üben Kritik

Die Stadtratsfraktion

Zeitz 21 hat die Entscheidung zum Standort der Bundesagentur für Mobilfunk zugunsten von Naumburg deutlich kritisiert. In einem offenen Brief forderte sie, innerhalb des Strukturwandels endlich ein klares Zeichen für Zeitz und das umliegende Braunkohlerevier zu setzen. Beide seien von den Folgen des Ausstieges aus der Braunkohle besonders betroffen - im Gegensatz zu Naumburg.

Die Entscheidung befördere neues Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Politik, heißt es in dem Brief weiter. Die Fraktion fühle sich in ihren Bemühungen, den Strukturwandel im Sinne der Betroffenen aktiv zu begleiten, vor den Kopf gestoßen.