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Brandschutz

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Brandschutz

Aktuell verzeichnen wir in allen Lebensbereichen eine rasante Entwicklung mit immer neuen Technologien der Elektronik, Elektromobilität und Haustechnik, die aus der Ferne via Mobiltelefon steuerbar ist. Doch der Brandschutz hinkt diesbezüglich noch hinterher. „Das wird sich ändern müssen“, ist Brandschutz-Experte Thomas Hübler von der Materialprüfanstalt (MPA) Dresden überzeugt.Automatische Löschsysteme für Privathaushalte durchaus sinnvollWas im gewerblichen Bereich bereits gängige Praxis ist, könnte auch auf den privaten Sektor zukommen: die Einführung automatischer Löschsysteme. Der erweiterte Personen- und Sachwertschutz durch eine solche Anlage könnte auch von der Versicherungswirtschaft gefordert werden. Die Gründe hierfür liegen im immens gestiegenen Wert von Immobilien und in der abnehmenden Verfügbarkeit einsatzbereiter Freiwilliger Feuerwehren aufgrund demografischer Entwicklung, Bevölkerungswanderung hin zu den Ballungszentren und fehlender Einsatzkräfte. Damit werden sich in Zukunft Anmarschzeiten und Aktionsradien verändern. Einer frühzeitigen Branddetektion und effektiven Brandbekämpfung kommt somit eine wesentlich größere Bedeutung zu. Daher sollte man jetzt bereits durch technische Maßnahmen vorbeugen. Welche Möglichkeiten gibt es?Zwar sind Handfeuerlöscher im Haushalt eine sinnvolle Investition in die eigene Sicherheit. Doch was passiert während der Abwesenheit der Bewohner? Eine Option ist der Einbau einer automatischen Hauslöschanlage. Andere Länder sind uns hier bereits weit voraus. In den USA gehören Haussprinkleranlagen zum gängigen Repertoire des Brandschutzes.Weiterhin gibt es bereits technische Lösungen zum Einbau von Kleinstlöschanlagen in elektrische Systeme wie Fernsehgeräte oder Computer. Bei Versagen elektronischer Bauteile können diese Anlagen bei Auslösung die Stromzufuhr unterbrechen, kleine Mengen Löschgas gezielt auf Leiterplatten oder ähnliche Bauteile aufbringen und so Entstehungsbrände frühzeitig bekämpfen.VorteileAndere Systeme arbeiten mit einer besonderen Aerosoltechnik, bei der durch chemische Reaktion feine Löschmittelpartikel erzeugt und ausgestoßen werden, welche die freien Radikale im Brandprozess binden und das Feuer löschen. Vorteile der Aerosoltechnik liegen im geringen Platzbedarf, weitgehend rückstandsfreiem Löschen, der Skalierbarkeit für unterschiedliche Raumgrößen sowie den überschaubaren Anschaffungs- und Wartungskosten. Verbunden mit der zugehörigen Melde- und Alarmierungstechnik entsteht so ein effizientes System, das Menschen und Einrichtung schützt.Technisch wesentlich aufwendiger und damit auch teurer sind Gaslösch- oder Sprinklersysteme. Automatische Löschsysteme einfachster Art sind zum Beispiel Feuerlöscher mit eingebautem Sprinklerkopf. Hier erfolgt das Erkennen und Löschen wie bei herkömmlichen Sprinklersystemen mit wässrigem Löschmittel oder Löschpulver. Solche Systeme sind beispielsweise schon in Bussen zum Löschen von Motorbränden im Einsatz.Perspektivisch ergibt sich ein breites Anwendungsspektrum für automatische Löschsysteme im privaten Sektor. Bei der MPA Dresden wurden bereits einige Systeme vorgestellt und hinsichtlich ihrer Effektivität bei der Brandbekämpfung getestet. pr-jaeger

Automatische Löschsysteme im Privatbereich?

22.03.2019  12.00 Uhr

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Automatische Löschanlagen: Zukunft des Brandschutzes bald auch im privaten Bereich? Foto: Vladyslav Lehir/shutterstock.com