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Arbeitslosigkeit im Landkreis sinkt leicht

BESCHÄFTIGUNG: Lage bleibt angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens unsicher

Arbeitslosigkeit im Landkreis sinkt leicht

Die Vorsitzende der Geschäftsführung, Heike Schittko. FOTO: ARBEITSAGENTUR

Den zweiten Monat in Folge erleben wir eine leichte Entspannung am regionalen Arbeitsmarkt und vor allem die Jugendlichen unter 25 Jahren haben ein weiteres Mal davon profitiert. Somit war auch in diesem Jahr die Arbeitslosigkeit vieler Jugendlicher meist von vorübergehender Natur und sie fanden in den letzten Monaten eine Ausbildung oder starteten als Berufsanfänger“, erklärt die Vorsitzende der Geschäftsführung, Heike Schittko.Aber die Lage bleibt angesichts des dynamischen Infektionsgeschehens unsicher, prognostizierte Schittko. Als größtes Risiko gelte derzeit, dass die zweite Infektionswelle die wirtschaftliche Tätigkeit erneut stark einschränkt. Wir steuern weiterhin „auf Sicht“, denn zuverlässige regionale Arbeitsmarktprognosen sind angesichts der Geschehnisse schwer zu treffen. Der Vergleich zum Vorjahr bleibt weiterhin ernüchternd. So stieg beispielsweise der Bestand an Arbeitslosen im letzten November um 15 Prozent, im Bereich der Agentur für Arbeit sogar um über 42 Prozent. Entwicklungen, die deutliche Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen werden.Die pandemiebedingten Einschränkungen bis Weihnachten lassen weitere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt erwarten, der sich gerade erst wieder etwas von den Folgen der ersten Infektionswelle erholt hatte.

Deswegen ist es Hauptaufgabe der Mitarbeitenden, für alle betroffenen Unternehmen und Kunden weiterhin zur Verfügung zu stehen. „Vor allem die Kurzarbeit konnte im Wesentlichen einen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit abfedern“, informiert die Arbeitsagenturchefin. Betriebe können das Instrument nutzen, um auch während der nächsten herausfordernden Monate ihre Beschäftigten im Unternehmen zu halten.

Der Bestand an Arbeitslosen insgesamt ist um 127 Personen auf 5982 Personen gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr waren 788 Personen bzw. 15 Prozent mehr Arbeitslose zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Harz sank gegenüber dem Vormonat auf 5,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr (November 2019: 4,9 Prozent) waren es 0,8 Prozentpunkte mehr.

In der Region Quedlinburg sank die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Personen insgesamt zum Vormonat, entwickelte sich jedoch unterschiedlich bei der Betrachtung der beiden Rechtskreise. Während die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III oder in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit als einzige Region im Landkreis anstieg (+9 Personen, 0,9 Prozent), sank die Beschäftigungslosigkeit im Rechtskreis SGB II der Kommunalen Beschäftigungsagentur um 24 Männer und Frauen oder um 2,2 Prozent. Zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 244 bzw. 13,5 Prozent und damit am geringsten im Vergleich aller drei Regionen. Im November reduzierte sich der Bestand um 15 Männer und Frauen oder um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf aktuell 2052 Personen. Die Arbeitslosenquote sank von 6,3 Prozent im Oktober auf aktuell 6,2 Prozent (Vorjahr: 5,4 Prozent).

Im November sank die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat sowohl im Versicherungsbereich (SGB III – Arbeitsagentur), als auch in der Grundsicherung (SGB II – Eigenbetrieb Kommunale Beschäftigungsagentur Jobcenter Landkreis Harz – KoBa). Dementgegen und auch erwartungsgemäß infolge der Auswirkungen der Corona-Pandemie, zeigt der Vergleich zum Vorjahr in allen Regionen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Rechtskreis des SGB III, aber einen Rückgang im Rechtskreis SGB II (ausgenommen Region Halberstadt).

Durch die Arbeitsagentur wurden im November 48,3 Prozent (Vormonat: 47,8; Vorjahr: 39,1) und durch die KoBa 51,7 Prozent (Vormonat: 52,2; Vorjahr: 60,9) der gemeldeten Arbeitslosen betreut. Bei der Arbeitsagentur waren im aktuellen Monat 2890 Personen arbeitslos gemeldet (Vormonat: -33 Personen bzw. -1,1 Prozent; Vorjahr: +860 bzw. +42,4 Prozent).

Im November entwickelte sich die Arbeitskräftenachfrage rückläufig. Betriebe und Verwaltungen aus dem Landkreis Harz meldeten dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur im November weniger freie Stellen als im Vormonat und auch weniger als im Vorjahr. Aktuell wurden 315 neue Arbeitsstellen zur Besetzung gemeldet. AA