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Mein Schloss, meine Burg, mein Campingplatz

Bürgermeisterduell

Mein Schloss, meine Burg, mein Campingplatz

„Wer außer uns kann im Altkreis Jessen einen Campingplatz aufweisen“, fragt Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer. Seine Stadt könne diesbezüglich auf das Touristenzentrum Prettin verweisen, wo alljährlich Naturliebhaber ihre Zelte aufschlagen. Der Kiessee, der sich in unmittelbarer Nähe des Platzes ausbreitet, erfreute sich einer umfassenden Sanierung und lädt nun wieder unumwunden zum Baden ein.Lange Zeit war der Campingplatz Prettin die einzige touristische Anlaufstelle, die der östlichste Zipfel Sachsen-Anhalts zu bieten hatte. Doch seit dem Ausbau der Radwege entlang der Schwarzen Elster und der Elbe, finden immer mehr Touristen in die Stadt. Ihnen ein entsprechendes Programm und Anlaufpunkte zu bieten, ist das Ansinnen der Stadtverwaltung und zahlreicher sie unterstützender Vereine.Wer den Weg nach Annaburg einschlägt, wird sich nicht nur an landschaftlichen Schönheiten erfreuen. Weitläufige Waldgebiete und die Auenlandschaft der Elbe empfangen die Gäste zwar mit besonderem Charme, führen sie aber zügig weiter zu geschichtlichen Stationen, um die man Annaburg anderorts sicher beneidet. „Ein Schloss und eine Burg. Eine solche Bausubstanz hat nicht jeder im Bestand“, resümiert Neubauer. Schloss Annaburg wurde in den letzten Jahren immer wieder umfassend saniert und bildet mit der historischen Bausubstanz rings um den Annaburger Markt eine Symbiose, an der sich nicht nur Auswärtige erfreuen. Luther ging hier ein und aus, Friedrich der Weise verbrachte in diesen Gemäuern viele Stunden.

In Annaburg setzt man beim Tourismus vor allem auf die Geschichte der Stadt.

16. 11. 2018 14.00 Uhr

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Ein Schloss und eine Burg. Wer bietet mehr als Annaburg, fragt Klaus-Rüdiger Neubauer in die Runde. FOTO: SVEN GÜCKEL
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Die Prettiner Lichtenburg hingegen gehört offiziell zwar der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten, die Stadt selbst nutzt den einstigen Witwensitz der Kurfürstinnen jedoch immer wieder für Konzerte oder andere Veranstaltungen. Beide Objekte, Schloss und Burg, können darüber hinaus auf Museen mit einem umfassenden Fundus verweisen.

Ganz andere Interessen bedient der Verein Porzellaneum Annaburg. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte der Industrie näher zu beleuchten. Angefangen von der Porzellanherstellung bis hin zum Waschmittelwerk in Prettin bleibt so umfassendes Wissen der Nachwelt erhalten.

Auch kulinarisch versucht man in der Stadt Akzente zu setzen. Die in Annaburg ansässige Erdräucherei ist nicht nur ein patentiertes Handwerk, sondern lockt jährlich Hunderte Besucher in den Ort, die sich diese besondere Gaumenfreude nicht entgehen lassen möchten.

Erinnern will man in der Stadt aber auch an dunkle Zeiten der Geschichte. Die Gedenkstätte des KZ Lichtenburg Prettin hat sich dank engagierter Mitarbeiter zu einer festen Besuchergröße etabliert. sgü