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„Six“ geht, Krähe bleibt

179. Schul− & Heimatfest Jessen

„Six“ geht, Krähe bleibt

„Six auf Abschiedstour“, so steht es auch im Programm für das 179. Schul- und Heimatfest der Stadt Jessen. Aber die Fans der Jüterboger Band um Stefan Krähe können die Taschentücher stecken lassen; jedenfalls jene, die die Truppe wegen ihrer eigenen Titel - mittlerweile in vier Studioalben und mehrere Singles gepresst - schätzen gelernt haben.Unter dem Namen „Krähe“ will der Namensgeber mit einem Teil der Truppe stärker eigene Akzente setzen. Als „Six“ verabschieden sie sich, weil mit dem Namen das immerwährende Image einer Coverband verbunden sei, was die Fortentwicklung der Band überblende und verhindere. „Dabei machen wir schon ewig eigene Musik, aber das wird nicht wahrgenommen“, so der 51-jährige Krähe. Man wolle das den Fans nicht verübeln. Aber er habe den Anspruch, Musik zu machen, „die bewegt, etwas zu sagen hat und konkret für etwas steht“. Das sei ihm wichtig. Und das sei heutzutage in der Musik selten. „Fahrstuhlmusik“ nennt Krähe die Massenware austauschbarer Beats und nichtssagender Texte.„Ich sehe es also nicht als Abschied, sondern als neuen Fixpunkt.“ Es soll ein nahtloser Übergang werden nach dem letzten „Six“-Konzert am 4. November in der Metropolis-Halle in Potsdam. Hinter den Kulissen hat die Wende schon begonnen mit der Arbeit am ersten „Krähe“-Album. „Keinen Bock“ - der Titel lässt eindeutige politische Botschaften erkennen. „Es muss keiner Angst haben, nach dem Motto, jetzt wird der auch noch politisch“, so Krähe. „Aber sie sollen spüren, dass gesagt wird, was gesagt werden muss.“Das heißt nicht, dass Krähe die zurückliegenden 25 Jahre mit „Six“ missen möchte. Über 2 700 Konzerte haben sie gespielt, da kommt ein Millionenpublikum zusammen. Jessen spielt in der persönlichen Geschichte des Musikers keine geringe Rolle: „Mit Scout habe ich schon in den 80er Jahren beim Jessener Heimatfest gespielt. Wir waren eine ganz junge Band. Jessen war unsere erste Bastion. Dort hatten wir als ,Six’ große Konzerte, wir haben da also jeden Stein umgedreht.“In den 25 Jahren hat sich die Besetzung von „Six“ immer wieder gewandelt. Was normal ist. „Jeder entwickelt sich doch weiter, verfolgt seine eigenen Pläne.“ Abschied von der Band nehmen nun einige „Six“-Mitglieder: Robert Gläser will ebenfalls eigene Projekte verwirklichen und der Gitarrist Frank Engelmann will sich vordergründig seiner Leidenschaft, dem Blues, widmen. Ute Otto

Frontmann will eigene Musik in Vordergrund rücken.

07.08.2017 08.00 Uhr

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„Six“ bei einem Konzert im Jessener Schützenhaus. Frontmann Stefan Krähe möchte weg vom Partyband-Image. FOTO: ARCHIV/CHRISTEL

Große Krause-Party

Platzhirsch aus Mallorca erwartet

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Stargast des Heimatfestes ist Stimmungssänger Mickie Krause. Am 11. August tritt er im großen Festzelt auf. FOTO: ARCHIV/DPA

Der Sänger und Entertainer Mickie Krause kommt nach Jessen. Freunde von Stimmungsliedern und Mallorca-Flair fiebern seinem Auftritt auf dem Schulfestplatz bereits seit Wochen entgegen. Am 11. August wird er innerhalb der Oldie-Nacht im großen Festzelt auf der Bühne stehen. Nach Jürgen Drews, Chris Norman, Voxxclub und Ross Antony ist er der fünfte Stargast an einem Heimatfest-Freitag, der zu fortgeschrittener Stunde die Stimmungswogen hoch schlagen lassen will.

In Mallorca gehört Mickie Krause zu den erfolgreichsten Stimmungssängern, ist dort ein Platzhirsch. Lieder wie „Zehn nackte Friseusen“ und „Schatzi, schenk mir ein Foto“ machten ihn bekannt. Seit 1998 ist Mickie Krause im Musikgeschäft. Da erschien seine Single „Anita“. Gelernt hat er etwas anderes. Ausbildungen absolvierte er zum Textilveredler und zum Jugend- und Heimerzieher.

In wenigen Tagen kann der 47-Jährige auch Jessen in seine Liste der Auftrittsorte eintragen. Frank Grommisch