Besuch in der Raffinerie der Zukunft
Tag der offenen Tür mit Kreisfamilientag - Leuna
Sie gilt als modernste Raffinerie Europas. Dennoch arbeitet die Leunaer TOTAL Raffinerie stetig daran, technologische Prozesse weiter zu optimieren, Produktqualität, Anlagensicherheit und Umweltschutz zu verbessern. Wenn das Werk am 3. September wieder seine Tore öffnet, können die Besucher das derzeitig tüchtige Investitionsgeschehen wahrscheinlich nur erahnen. Denn die Umsetzung der oftmals millionenschweren Vorhaben findet vielerorts im inneren der Anlagen statt. Unscheinbar ist die Bautätigkeit jedoch nicht. Prominentestes Beispiel: TOTAL und das Chemieunternehmen DOMO investieren am Standort insgesamt 60 Millionen Euro in den Neubau von zwei Teilanlagen. In der Raffinerie wird zukünftig Benzol, ein Zwischenprodukt aus der Benzinproduktion, angereichert und zur Erzeugung chemischer Produkte bei DOMO eingespeist. Beide Anlagen sollen ab Herbst 2017 in Betrieb gehen. „Unsere vertiefte Kooperation stärkt nicht nur uns, sondern auch den Chemiestandort Leuna. Mit dieser und anderen Investitionen wird ein weiteres Kapitel der 100-jährigen Historie aufgeschlagen“, sagt Raffinerie-Geschäftsführer Dr. Willi Frantz. Gleichzeitig weitet TOTAL damit sein Betätigungsfeld in der Chemie aus. Das Fundament der Anlage wurde bereits gegossen, viel Stahl für die Kolonne verbaut.
28.08.2016 09.00 Uhr
Auch an anderer Stelle wird fleißig gewerkelt: Mit dem sogenannten POX-Piping-Projekt werden in der Methanolanlage der Raffinerie Rohrleitungen großflächig durch Neubauten ersetzt. Damit glänzt der gut 30 Jahre alte Anlagenkomplex wieder. Die laufende Investition steigert zudem die Sicherheit, dient der Werterhaltung und dem Umweltschutz – eine wichtige Investition in die Zukunft. Allein in der letzten turnusmäßigen Generalinspektion 2014 wurden in diesem Projekt rund 110 Tonnen Stahl verbaut. Im kommenden Jahr steht in der Raffinerie eine kleinere Inspektion an. Hierfür werden derzeit die technischen und organisatorischen Voraussetzungen geschaffen.
„Die Raffinerie ist absolut fit und wettbewerbsfähig“, betont Pressesprecher Stefan Möslein. Dabei setzen die Leunaer auf eine solide Grundlage. 1994 bis 1997 erbaut, gelten in den Prozessanlagen höchste Technik-, Umwelt- und Sicherheitsstandards. „Das Team ist sehr gut eingespielt. Wir können uns im internationalen Wettbewerb absolut sehen lassen“, ist Möslein überzeugt. In Deutschland gehöre das Werk zu den größten Erdölraffinerien. In der Region ist TOTAL mit über 600 direkt beschäftigten Mitarbeitern ein anerkannter Arbeitgeber, guter Ausbilder, wichtiger Versorger und guter Steuerzahler.
Zum Tag der offenen Tür kommen die Besucher einmal ganz nah ran an die gigantische Kulisse aus Kolonnen, Öfen und Türmen aus Stahl. Dazu hat die Raffinerie zahlreiche Busfahrten über das etwa 500 Fußballfelder große Betriebsgelände vorbereitet. Was hinter dem Erdöl steckt kann hier vor Ort entdeckt werden. Etwa, dass der in einer einzigen Minute erzeugte Kraftstoff ausreicht, um 400 Mittelklasse-Pkw zu betanken. Oder, dass mit dem in einem Jahr hergestellten Heizöl die Wärmeversorgung von einer Million Einfamilienhäusern gesichert wird. Bei einem Stopp am Technik-Denkmal, einem alten Verdichter, wartet ein buntes Rahmenprogramm. Hier können sich Interessierte von der Löschtechnik der Werkfeuerwehr überzeugen. Und auch die Kinder kommen mit der Feuerwehr-Spritze auf ihre Kosten.
Die Busse zur Raffinerie fahren zwischen 10 und 15.30 Uhr im 30-Minuten-Takt vom Leunaer Kulturhaus aus auf das Raffinerie-Gelände. Tickets werden kostenfrei an einem Infostand der Standortgesellschaft InfraLeuna verteilt